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KI in der Verwaltung - So wird Pinneberg immer effizienter
© Adobe Stock

Machine Learning in der Verwaltung

KI in der Verwaltung revolutioniert Haushaltsplanung und Fehlerprüfung

1. Dezember 2025
Der Kreis Pinneberg beweist, dass KI und Verwaltungsarbeit perfekt zusammenpassen. Machine-Learning-Modelle prognostizieren präzise über 2.000 Haushaltskonten, während automatisierte Anomalieerkennung nächtlich Fehler aufspürt – und das alles mit Open-Source-Technologie zur kostenlosen Nachnutzung. Andreas Köhler berichtet im Gastbeitrag.

Dreimal hingeschaut, dreimal nachgemessen – und dreimal bestätigt: Das KI-Projekt in Pinneberg hält, was es verspricht. Wer die bisherigen Evaluationsrunden verfolgt hat, kennt bereits die positiven Zwischenergebnisse. Für alle anderen: Die Kreisverwaltung Pinneberg hat gemeinsam mit einer Business-Intelligence-Beratung bewiesen, dass Machine Learning und Verwaltung keine Gegensätze sind. KI@PI verwandelt täglich Datenberge in praktische Prognosen und kann aus Fehlersuche intelligente Früherkennung machen. Vorausgesetzt, Mensch und Maschine arbeiten eng zusammen.

KI in der Verwaltung: Haushaltsplanung und Fehlerprüfung

Das Projekt umfasst zwei Anwendungsfälle: Während statistische Modelle bei der Haushaltsplanung über 2.000 Produktkonten präzise prognostizieren, spürt die Anomaly Detection – zu Deutsch: Anomalieerkennung – nächtlich Fehler in den Falldaten auf. Vier speziell entwickelte Vorhersagemodelle – vom simplen Vorjahres-Modell bis zum komplexen Kumulanten-Modell – haben bei den Sozialausgaben nur um wenige Prozent danebengelegen. Automatisiert.

Andreas Köhler über KI in der Verwaltung des Landkreises Pinneberg
Andreas Köhler ist Fachbereichsleiter Service und Digitalisierung beim Kreis Pinneberg.

Machine-Learning-Algorithmen scannen kontinuierlich die Datenbestände. Fehlt eine Angabe? Wurde ein Schritt übersprungen? Gibt es ungewöhnliche Werte? Das System meldet Auffälligkeiten sofort. Die Sachbearbeiter können korrigieren, bevor Probleme entstehen. Das Besondere: Neue Daten fließen kontinuierlich in die Prüfalgorithmen ein und halten sie aktuell. 

Von Skepsis zu Überzeugung: Wie KI den Arbeitsalltag erleichtert

Was anfangs auf Skepsis stieß, überzeugte schnell durch praktischen Nutzen. Auffällige Transaktionen werden unter einer Vielzahl von Transaktionen erkannt und helfen der Sachbearbeitung, gezielter Vorgänge zu sichten. Clevere Datenaufbereitung, gepaart mit Machine-Learning-Algorithmen, steigern die Qualität und verringern die Überprüfungszeiten pro Vorgang.

Auch wenn manche erst skeptisch waren, merkten die Beteiligten schon bald: Die Automatisierung ersetzt das Mitdenken nicht, sie unterstützt jedoch äußerst wirksam. Statt manueller Suche bleibt mehr Zeit für komplexe Fälle. 

KI in der Verwaltung - Das ist in Pinneberg Chefinnensache
Landrätin Elfi Heesch (r.) und ihr Team besprechen, wie sie die neue KI nutzen wollen.

Datenqualität auf neuem Niveau durch systemübergreifende Standardisierung

Ein positiver Nebeneffekt: Die Datenqualität erreicht ein völlig neues Niveau. Warum? Weil verschiedene Systeme erstmals standardisiert kommunizieren mussten. Dabei kamen die Ungereimtheiten ans Licht. Doppelte Einträge? Gelöscht. Veraltete Daten? Aktualisiert. Inkonsistenzen? Bereinigt.

Mitarbeitende als Qualitätsmanager: Prozessverbesserung durch Einbeziehung

Die Analysen der Anomalien helfen dabei, systematische Fehler zu entdecken und tragen kontinuierlich zur Prozessverbesserung bei. Qualitätskontrolle muss nicht mehr ausschließlich Führungsaufgabe sein. Durch die Einbeziehung der Sachbearbeitung in das KI-Tool – auch bereits während der Entwicklungs- und Testphase – arbeitet das Fachpersonal eigenständig an der Verbesserung mit. Die Identifikation mit dem Tool, dem Service und der eigentlichen Arbeit steigt messbar.

Erfolgsrezept: Interdisziplinäre Zusammenarbeit und klare Rollenverteilung

Von Anfang an brachte man alles zusammen: Kompetenzen aus den Fachdiensten des Fachbereichs Familie, Teilhabe und Soziales, dem Fachdienst Controlling und der Stabsstelle Digitalisierung, ergänzt durch das Expertenwissen der Beratungsfirma in den Bereichen KI und Data Science. Gemeinsam übersetzten sie KI-Ergebnisse in praktische Lösungen. Es wurde klar kommuniziert: KI assistiert, Menschen entscheiden. Das schaffte Vertrauen.

Open Source statt Lizenzkosten: KI@PI zur Nachnutzung freigegeben

Die gewonnenen Erkenntnisse und die Logik der Anomaly Detection lassen sich auch auf andere Fragestellungen und Vorsysteme übertragen. Open-Source-Technologie kann lokal gehostet werden – das spart Lizenzkosten und senkt die Abhängigkeit von großen Konzernen. Der Quellcode ist kein Geheimnis – Nachnutzung durch andere Kreise landes- und bundesweit ist ausdrücklich gewünscht.

 

KI@PI zeigt: Intelligente Technologie und menschliche Expertise ergänzen sich – wenn beide Seiten ernst genommen werden. 

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  • Digitalisierung KI

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