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  1. Praxis
  2. Team Kommune: So ziehen alle an einem Strang
Grafische Darstellung Menschen ziehen an einem Strang
© Adobe Stock

Interkommunale Zusammenarbeit

Team Kommune: So ziehen alle an einem Strang

von Gudrun Mallwitz
Chefreporterin | KOMMUNAL
21. November 2025
Erfolg fällt nicht vom Himmel – gemeinsame Projekte wollen gut geplant und sorgsam gepflegt werden. Was erfolgreiche Kooperationen auf Augenhöhe ausmacht, zeigen diese Erfahrungen aus der kommunalen Praxis.

Wenn Kommunen zusammenarbeiten, zeigt sich schnell: Erfolg entsteht dort, wo Menschen sich kennen, einander vertrauen und Verantwortung teilen. Kooperation ist keine Theorie, sondern tägliche Teamarbeit über Rathausgrenzen hinweg. Wie das in der Praxis gelingt – und was starke Partnerschaften wirklich ausmacht – zeigen die folgenden Beispiele.

Engen Austausch pflegen

Kommunalpolitik ist Mannschaftssport. Erfolgreiche Kooperationen basieren auf gegenseitigem Verständnis und Vertrauen. Wer Kolleginnen und Kollegen aus der Nachbarkommune nur von formalen Sitzungen kennt, wird kaum eine tragfähige Basis schaffen. Ein kontinuierlicher, informeller Dialog – etwa bei gemeinsamen Strategieklausuren – stärkt die Beziehung.

Gemeinsamkeiten verbinden

Am besten funktionieren gemeinsame Projekte, wenn die beteiligten Kommunen ähnlich groß sind und vergleichbare Interessenlagen haben. Das erleichtert Abstimmungen und schafft Augenhöhe. Unterschiedliche finanzielle Ausgangslagen müssen kein Hindernis sein, solange gemeinsame Ziele klar definiert sind.  Je klarer die Vorteile für alle Beteiligten formuliert sind, desto besser.

Der anderen Kommune etwas gönnen

Wichtig ist die Bereitschaft, der Partnerkommune im Zweifel etwas zu gönnen – etwa, wenn entschieden wird, wo ein gemeinsamer Bauhof oder ein Verwaltungsstandort entsteht. Im Sinne des Gesamterfolgs kann es notwendig sein, auf einen Standortvorteil zu verzichten. Kooperationen scheitern oft dort, wo das Konkurrenzdenken überwiegt. 

Interkommunale Kooperation als Chefsache

Ob Zusammenarbeit gelingt, hängt maßgeblich vom Engagement der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ab – und von der Nähe zu den Kollegen in den Nachbarkommunen. Wenn die Spitze den Prozess mit Überzeugung trägt, springt der Funke auch auf die Verwaltung über. Wichtig ist zudem, die Mitarbeiter in den Kommunen frühzeitig einzubinden. 

Gemeinsame Erfolge sichtbar machen

Kooperation braucht Erfolge. Wenn Bürger erkennen, dass gemeinsame Projekte spürbare Vorteile bringen – etwa effizientere Abläufe, bessere Dienstleistungen oder neue Angebote – steigt die Akzeptanz erheblich. Öffentlichkeitsarbeit sollte von Anfang an Teil des Projekts sein. Gemeinsame Pressemitteilungen, Informationsveranstaltungen oder einheitliches Branding schaffen Identifikation. 

Nicht in Formalien verstricken

Regelungen sind wichtig, doch übertriebene Bürokratie kann Projekte ausbremsen. Wer sich bereits in der Planungsphase in juristischen Feinheiten verliert, verliert schnell die Motivation. Eine zu detaillierte Zweckvereinbarung ersetzt kein Vertrauen. Besser ist eine pragmatische Herangehensweise mit Mut zum Ausprobieren. Viele Fragen lassen sich im laufenden Prozess klären. 

Langfristig denken, nicht kurzfristig rechnen

Interkommunale Zusammenarbeit ist kein Sparprogramm, sondern eine Investition in die Zukunftsfähigkeit der Region. Langfristig angelegte Partnerschaften eröffnen neue Perspektiven und stärken die regionale Entwicklung. Oft entsteht aus einem gemeinsamen Projekt eine dauerhafte Struktur. Was heute als geteilte IT-Abteilung beginnt, kann morgen zur umfassenden Digitalstrategie führen.

Konflikte klären

Entscheidend ist, wie Konflikte gelöst werden. Frühzeitige Gespräche, klare Kommunikationswege und feste Ansprechpartner helfen, Spannungen zu erkennen und zu entschärfen. Regelmäßige Steuerungsrunden oder neutrale Moderation bieten Raum für Klärung. Konflikte sind Teil des Prozesses. Wenn sie konstruktiv bearbeitet werden, führen sie oft zu besseren Ergebnissen.

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