Funklöcher: Die Karte der Schande
Das ist die unterversorgteste Gemeinde Deutschlands
Die Unternehmensberatung P3 hat für den Test anonyme Daten von 150.000 Smartphone Nutzern in ganz Deutschland ausgewertet. Immerhin zeigt das Ergebnis, dass es nicht mehr so viele Telefon-Funklöcher gibt. Bei den Daten-Funklöchern sieht es aber weiterhin dramatisch aus. Ausgewertet wurden Daten von Apps, die messen, wie stabil der Empfang ist. Und das sortiert nach Anbietern, also den drei Anbietern Telekom, Vodafone und O2. Deutschlands Offline-Hölle heißt demnach: Bad Säckingen. Die Kurstadt mit knapp 17.000 Einwohnern im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg hat über alle drei Anbieter hinweg den schlechtesten Empfang bei der Daten-Versorgung. Betroffen sind auch Nachbarorte, insgesamt das Postleitzahlengebiet 79700 bis 79739.
An zweiter trauriger Stelle folgt Wurzbach in Thüringen vor Neuerburg (Rheinland-Pfalz) und Bad Berleburg (Siegerland, NRW). Auf Platz fünf noch einmal der Landkreis Waldshut in Form der Kreisstadt an der Schweizer Grenze.
Schaut man auf die weiteren Plätze, fällt auf, dass die Funklöcher sich zwar bundesweit auf alle Bundesländer verteilen, Ostdeutschland aber besonders häufig in der Top 50 der schlechtesten Funkversorgungen zu finden ist (etwa Eisenhüttenstadt, Templin, Lüchow, Guben, Seelow, Eberswalde-Finow, Jüterbog, Ludwigslust, Prenzlau, Angermünde und weitere).
Auch beim Telefonieren noch massive Funklöcher
Ist es bei Daten-Funklöchern häufig einfach nervig, weil das Smartphone, die Watch etc. nicht mehr die Daten wie Wetter, Musik, Karten etc. anzeigt, wird es beim Telefonieren mitunter richtig problematisch. Zwar funktionieren Notrufe zumeist über ein spezielles Netz auf dem Handy trotzdem, zunächst einmal ist man aber (häufig auch im Wald) komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Olbernhau im Erzgebirge kann davon ein trauriges Lied singen. Der Ort ist laut der Liste der Unternehmensberatung deutschlandweit der Ort mit der schlechtesten Funk-Telefonverbindung. Es folgt Neuerburg in Rheinland-Pfalz vor Rochlitz in Sachsen, Triberg im Schwarzwald und der Kleinstadt Niesky (10.000 Einwohner) in der Oberlausitz.
Übrigens: Günstigere Tarife gibt es für Menschen, die in den zahlreichen unterversorgten Gebieten leben, natürlich von den Anbietern nicht. Ob Sie nun mit LTE oder im Edge - Netz surfen: Ihr Mobilfunkanbieter kassiert immer den teuren Standard ab - nach dem Motto: Sie können sich mobil ja auch zu einem Ort bewegen, an dem sie Empfang haben.
Apropos: Sieger beim schnellen Netz waren (je nach Mobilfunkanbieter) Leipzig, Dortmund und Düsseldorf. Auffallend schlecht unter den Großstädten schnitten (wieder je nach Netzanbieter) München und Essen ab. Düsseldorf derweil ist beim Anbieter Vodafone mit 100MBit/s die schnellste deutsche Stadt, bei O2 mit 19 MBit/s die langsamste Großstadt. Kurzum: Je nach Ort kann sich ein Vergleich der Anbieter durchaus lohnen.

