
Geflüchtete sind ungleich verteilt
Integration für Geflüchtete ist in der Großstadt schwerer
Die Studie hat auch untersucht, wie die Integrationsperspektive für Geflüchtete in Städten und auf dem Land ist. Das Ergebnis ist eindeutig: Es sei deutlich schwieriger, Erstaufnahmekapazitäten oder Langfristunterbringungen in den Metropolen zu finden. Zudem könnten genervte Stadtbewohner durch Proteste und Klagen die Schaffung neuer Unterkünfte verhindern. Die Autoren schreiben: "Einheitliche Ausgleichszahlungen der Bundesregierung berücksichtigen nicht die Unterschiede bei den Wohnkosten, den Lebenshaltungskosten und den Pro-Kopf-Kosten der sozialen Dienste".
Empfehlungen aus dem Bericht
Bund, Länder und Kommunen sollten sich aus Sicht der Studie stärker und enger abstimmen. Zudem fordern die Autoren einen neuen Verteilungsschlüssel. Der sogenannte Königssteiner Schlüssel sei unzureichend. So betrachtet die Studie etwa, wie viele Geflüchtete je 1000 Einwohner in welchem Bundesland staatliche Leistungen erhalten. Bremen liegt bei einem Wert von 9,2 je 1000 Einwohner, das Saarland hingegen nur bei 1,9. Ähnlich geringe Werte ergab die Analyse für Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, aber auch für Nordrhein-Westfalen (2,4). Mit Berlin (7,1) und Hamburg (7,0) folgen die anderen beiden Stadtstaaten mit einigem Abstand hinter Bremen. Auch die OECD hatte angesichts der Zahlen schon eine Verschiebung bei der Lastenverteilung
angemahnt.
Die wichtigste Forderung der Organisation jedoch: Deutschland müsse stärker darauf achten, dass die Gemeinden für ihren finanziellen Beitrag zur Betreuung und Integration ausreichend und zeitnah entschädigt werden. Andernfalls drohten die Ressentiments gegenüber Geflüchteten noch zu steigen.