Handlungsempfehlungen
Kunst und Kultur als Magnet für die Innenstadt
Kunst und Kultur - was Kommunen tun können
Die Entwicklung von Kulturräumen regelt sich nicht von selbst, zu groß ist der Mangel an Freiflächen, Brachflächen und verfügbarer Immobilien.
- Zu empfehlen ist ein regelmäßiges Flächen-Monitoring zur Umwandlung unterschiedlicher Immobilien in kulturelle Räume
- Kulturorte sind bei der Verteilung städtischer Immobilien zu berücksichtigen
- Kommunen könnten, falls finanziell möglich, Immobilien für kulturelle Nutzungen erwerben
- Bei großen Bauvorhaben sollte durch Bebauungspläne oder städtebauliche Verträge ein Nutzungsmix sichergestellt werden.
- Kulturkataster werden beim Planungsrecht für Vorhaben berücksichtigt.
- Es könnten verstärkt Gebiete ausgewiesen werden zum Schutz von Kulturquartieren in Stadtgebieten.
Was tun bei Leerstand in der Innenstadt?
Ladengeschäfte können vorübergehend als sogenannte Pop-up-Läden genutzt werden, einer der Vorreiter in Deutschland ist in dieser Hinsicht die hessische Stadt Hanau. Dort hatte die Hanau Marketing GmbH in bester Einkaufslage 2021 der "Tacheles KunstKAUFLADEN" eröffnet und bis vor kurzem selbst betrieben. Nun eröffneten zwei ehemalige Angestellte den "Werkraum" als Nachfolge-Kunstladen.

Zwischennutzungen locken Menschen ins Zentrum
In einigen Städten sind Agenturen im Einsatz, die Zwischennutzungen vermitteln, als Beispiele werden Berlin und Bremen genannt. "Bei Immobilien-, aber auch bei Stadtentwicklern gilt Zwischennutzung als Zauberwort", schreibt eine Expertin. "Denn mithilfe von Kreativen kann die Attraktivität ganzer Stadtviertel gesteigert werden."
- Kunst und Kultur dürfen aber keine Lückenfüller der Stadtentwicklung sein.
- Für Zwischennutzungen sind passende Förderstrukturen und angepasste Genehmigungsprozesse erforderlich.
- Es sollte ein ämterübergreifende Unterstützungsmanagement eingerichtet werden.
- Ein Stadtteilkulturmanagement oder Unterstützungsmanagement ist hilfreich, die Kulturakteure sollten frühzeitig einbezogen werden.
Was sind Dritte Orte?
Der Begriff Dritte Orte steht für Begegnungsorte, dazu zählen Bibliotheken. In Berlin kämpft die Friedrichstraße um Besucher, während der Kurfürstendamm boomt. Nach dem Auszug des Kaufhauses Lafayette wird darüber diskutiert, dort die Zentral- und Landesbibliothek einziehen zu lassen. Damit könnte nach Ansicht der Befürworter die Friedrichstraße und am Ende auch die Händler profitieren. In Nordrhein-Westfalen fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft den Aufbau solcher kultureller Begegnungsräume im ländlichen Raum. Dafür steht das Programm "Dritte Orte - Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum" bereit.
- Der Dritte Ort sollte als Leitbild und Zielvorstellung flächendeckend für Kultureinrichtungen etabliert werden.
- Integrierte Entwicklungskonzepte sollten die Voraussetzungen für Dritte Orte schaffen. Dabei sollten die Bereiche Kultur, Stadtplanung und Soziales berücksichtigt werden.
Das Positionspapier zu Kultur- und Stadtentwicklung finden Sie hier als PDF:
Mehr Informationen und Beispiele zu Kultur und Stadtentwicklung:
Weitere Informationen beim Deutschen Städtetag.


