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München darf nichts ändern

Nach den Terrorwarnungen in München und Hannover und nach dem Anschlag in Paris - welche Konsequenzen müssen deutsche Städte und Gemeinden ziehen? Ein Kommentar von Christian Erhardt-Maciejewski

Christian Erhardt-Maciejewski

Vor allem die Vermischung der Terrorgefahr mit der Flüchtlingspolitik ist brandgefährlich. Die meisten Attentäter von Paris waren Franzosen, also keine von außen eingeschleusten Terroristen. Der Großteil der Flüchtlinge, die nach Europa kommt, flieht übrigens gerade vor genau diesen barbarischen Terroristen. Sie – und sei es nur indirekt – unter Generalverdacht zu stellen, wirft uns bei der Integrationsfrage um Jahre zurück. Es hat wenig Sinn, die Freiheit zu verteidigen, indem wir sie aufgeben – weil Großveranstaltungen unmöglich werden, weil in den Köpfen die Angst dominiert. Wenn wir vor Ort in Bürgerversammlungen, politischen Diskussionsrunden oder in den Willkommensinitiativen mit unseren Bürgern vor Ort sprechen, müssen wir genau das in den Vordergrund rücken.
Die Integration ist schwer genug – und die Attentäter wollen verhindern, dass uns das gelingt. Wir sollten in Ruhe prüfen, welche Lehren wir wirklich ziehen müssen. Eine engere Zusammenarbeit etwa der Sicherheitsbehörden erscheint sinnvoller als das Land wieder mit neuen Gesetzen zu überziehen. Das führt zu weniger Freiheit, zu weniger Pluralismus. Genau das wollen die Terroristen. Unsere Antwort muss lauten: Wenn unsere westlichen Werte der Freiheit angegriffen werden, werden wir sie umso entschiedener verteidigen!

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