Report
Die Kommunen als Arbeitgeber
Der Druck wächst aber: Wie aus dem jüngsten DGB-Personalreport hervorgeht, werden den nächsten zehn Jahren knapp 1,3 Millionen Beschäftigte den öffentlichen Dienst verlassen, allein bei den Kommunen scheiden altersbedigt 473.890 Mitarbeiter aus. KOMMUNAL fasst die wichtigsten Erkenntnisse des Reports vor allem für die Kommunen zusammen:
Entwicklung in Kommunen: Durchschnittsalter steigt
- Das Durchschnittsalter der im öffentlichen Dienst Beschäftigten stieg bei den Kommunen von 41,8 im Jahr 2000 auf 45,3 Jahre im Jahr 2020.
- 32,1 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten bei den Kommunen, 50,2 Prozent bei den Ländern und 10,3 Prozent beim Bund. Bei der Sozialvesicherung sind es 7,4 Prozent.
- 57,7 Prozent der Beschäftigen im gesamten öffentlichen Dienst sind weiblich - rund 2,9 Millionen Frauen.
- Im kommunalen Bereich arbeitet deutlich über die Hälfte der weiblichen Beschäftigten in Teilzeit (55,8 Prozent)

In den Kommunen wird deutlich weniger befristet
- Im öffentlichen Dienst sind 14,5 Prozent der Arbeitsverhältnisse laut der DGB-Erhebung befristet geschlosssen. Die Städte, Gemeinden und Landkreise bieten ihren Beschäftigten aber deutlich mehr Perspektive: Während im Bund 11,9 Prozent der Arbeitsverhältnisse befristet sind und in den Ländern gar 27,4 Prozent, arbeiten bei den Kommunen 6,3Prozent der Mitarbeitenden befristet.
- Bei den Kommunen waren 6,7 Prozent der Mitarbeiter geringfügig beschäftigt, bei den Ländern hingegen 8,3 Prozent.
Fazit der Studie: Die Entwicklung der vergangenen Jahre setzt sich im öffentlichen Dienst fort: So war die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr erneut gewachsen. Dieser Zuwachskonzentrierte sich aber auf vor allem drei Bereiche: Hochschulen, Polizei und kommunale Kindertagesstätten. Es fehlten aber weiterhin Lehrkräfte und Personal für Gerichte und Staatsanwaltschaften. In vielen Technischen Berufen (IT, Bau) herrsche weiter akuter Personalmangel. Der kommunale Aufgabenbereich Bauen habe zwischen 2012 und 2020 insgesamt 11,749 Stellen eingebüßt.
Gewerkschaft fordert mehr Personalplanung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert: Die Personalbedarfsplanung müsse verpflichtend und vorausschauend erstellt werden und die Befristungspraxis müsse beendet werden. Wenn Ältere in den Ruhestand gehen, dürfe kein Wissen verloren gehen. Dies sei möglich, indem Stellen überlappend besetzt werden und strukturierte Übergabeverfahren praktiziert werden.
Der DGB-Report 2021 als PDF



