Öffentlicher Dienst hat massiven Nachwuchsmangel
Öffentlicher Dienst - optimale Arbeitsbedingungen?
Der Bürgermeister versucht, eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich auch junge Menschen wohlfühlen: „Wir haben leider nicht die gleiche Gehaltsstruktur wie große Unternehmen, aber dafür bieten wir unseren Mitarbeitern einen Arbeitsplatz, den sie in fünf Minuten erreichen. Einen Arbeitsplatz, zu dem sie nicht erst zwei Stunden hinfahren müssen.“ Außerdem setzt Gelhausen auch auf Fortbildungen und Mitarbeitergespräche. Doch wünschen sich junge Menschen wirklich einen kurzen Arbeitsweg und Mitarbeitergespräche? Oder wollen sie nicht viel lieber pendeln, abends schick mit Geschäftspartnern essen gehen und die Freiheit haben, abends um 22 Uhr E-Mails zu beantworten und dafür am nächsten Tag später ins Büro zu kommen? „Nein, auch wenn viele Personaler immer noch glauben, dass sie junge Menschen mit solchen Angeboten locken können, trifft das auf diejenigen, die Anfang der 90er Jahre geboren wurden, also die Generation Z, nicht zu“, weiß Christian Scholz, Professor für Personalmanagement an der Universität des Saarlandes. Denn die tickt im Gegensatz zu denjenigen, die bereits 1980 geboren wurden (Generation Y) anders. Während die Generation Y Karriere machen will und einen fließenden Übergang zwischen Arbeit und Privatleben anstrebt, also auch mal dazu bereit ist, am Wochenende zu arbeiten, wünschen sich die Z-ler eine strikte Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. „Sie wissen, dass sich die Generation Y zu viel vorgenommen hat und ihr Ideal der Work-Life-Balance häufig nicht erreicht: Stattdessen arbeiten die Y-ler härter, länger und manchmal auch in unsicheren Verhältnissen für weniger Geld. Das will die Generation Z definitiv anders machen“, erklärt er.
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Wollen Verwaltungen also wirklich junge Menschen rekrutieren, sollten sie ihre Zielgruppe genauestens analysieren und definieren. Obwohl beide Generationen einen Sinn in ihrer Arbeit finden wollen, eignet sich die Generation Z wesentlich besser für den Öffentlichen Dienst ist sich der Professor sicher. „Sicherlich bezeichnen manche die Z-ler als Spießer, weil sie sich ein kleines Haus im Grünen, am besten mit einem weißen Zaun drum herum, ein Haustier und einen kleinen, überschaubaren Freundeskreis wünschen“, fährt Dr. Scholz fort. Er ist sich sicher, dass der Öffentliche Dienst eine perfekte Grundlage für diese Lebensvision bietet. Denn Verwaltungen können den Wunsch nach Struktur, Stabilität und Sicherheit wesentlich besser erfüllen als Unternehmen. Doch genau das müsste der Öffentliche Dienst besser kommunizieren... Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie Sie als Verwaltung bei Jugendlichen punkten können, in welchen Bereichen der Öffentliche Dienst besser abschneidet als die Privatwirtschaft - und wie Sie das zu Ihrem Vorteil nutzen können. Erfahren Sie außerdem, welches Projekt Georg Gelhausen plant, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden...