Vor-Ort-Beispiele und Argumente
Parkgebühren: sinnvoll oder gefährlich?
Ganz anders in Erlangen – dort hat die Stadt die Parkgebühren in der Innenstadt deutlich in die Höhe geschraubt. Die Begründung: In den Parkhäusern und Tiefgaragen rund um die Innenstadt gebe es fast immer genügend freie Parkplätze. Handel, Gastronomie und Kultureinrichtungen der Innenstadt seien von dort aus mit Bussen gut zu erreichen. Die Innenstadt hingegen wolle man von unnötigem Parkverkehr entlasten. Die Staffelung sagt nun: Etwas außerhalb auf dem Großparkplatz kostet die Stunde nun 1,50 Euro, in der Innenstadt selbst 2,60 Euro.
In Hannover läuft derweil eine Diskussion über eine Erhöhung der Parkgebühren für größere Fahrzeuge, sogenannte SUVs nach Vorbild von Paris. „Angesichts von knappem öffentlichen Raum müssen wir die Debatte um eine angemessene Bepreisung fürs Parken führen“, so ihr Oberbürgermeister Belit Onay.

Was für Parkgebühren spricht
Regulierung des Verkehrsaufkommens
Parkgebühren können beitragen, den Verkehrsfluss in Innenstädten zu regulieren. Autofahrer werden angehalten, alternative Verkehrsmittel zu nutzen, was zu einer besseren Verkehrsführung führt.
Mehr Parpklätze vorhanden
Gebührenpflichtiges Parken fördert eine höhere Fluktuation bei der Nutzung von Parkplätzen. Parkplätze werden schneller wieder frei und stehen somit mehr Autofahrern zur Verfügung.
Generierung von Einnahmen
Kommunen können durch Parkgebühren zusätzliche Einnahmen generieren, die in die städtische Infrastruktur, den öffentlichen Nahverkehr oder andere kommunale Projekte reinvestiert werden können.
Erhöhung der Lebensqualität
Weniger Autos bedeuten weniger Lärm und eine bessere Luftqualität. Zudem können freiwerdende Flächen für Grünanlagen oder Fußgängerzonen genutzt werden.

Was gegen Parkgebühren spricht
Verlagerung des Verkehrs
Autofahrer suchen sich gebührenfreie Zonen. Das führt schnell zur Überlastung und erhöhtem Parkdruck in angrenzenden Wohngebieten, die bisher nicht betroffen waren
Beeinträchtigung des Handels
Einzelhändler und Gastronomen fürchten eine abschreckende Wirkung auf potentielle Kunden. Gerade in kleinen Innenstädten drohnen Umsatzrückgänge und eine Verödung der Einkaufsstraßen.
Hoher Verwaltungsaufwand
Die Durchsetzung von Parkgebühren erfordert erhebliche Investitionen in Parkuhren, Kontrollpersonal und Verwaltungssysteme. In vielen kleineren Orten decken die Einnahmen daher die Kosten nicht.
Negative Wahrnehmung
Parkgebühren werden von den meisten Einwohnern kritisch gesehen. Sie schaden dem Image der Stadt. Bürgerproteste und politische Kontroversen drohen.


