
Pferdesteuer in Norddeutschland
Rosskur für Kommunen
In einer Brandenburger Gemeinde etwa war eine Steuer von bis zu 750 Euro pro Jahr in Planung. In Hessen gibt es Kommunen, die rund 200 Euro im Jahr verlangen. Die Argumente der Befürworter: Durch das Reiten im öffentlichen Gelände werde die Infrastruktur belastet. Häufig entstünden den Kommunen Kosten, um die Wege instand zu setzen. "Mir fällt daher kein Grund ein, eine
Pferdesteuer auszuschließen", sagt etwa Karl-Ludwig Böttcher, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes in Brandenburg. In dem kleinen Bundesland leben rund 40.000 Pferde, bei einer Steuer von 200 Euro würde das Einnahmen von 8 Millionen Euro pro Jahr für die Kommunen bedeuten.
Äppel-Steuer im Norden ein Tabu
Gerade in Norddeutschland jedoch war die Steuer bisher ein Tabu. Im Pferdeland Niedersachsen findet sich bis heute kaum ein Befürworter. Anders jedoch in Schleswig-Holstein. Im Oktober vergangenen Jahres lehnten zwar zwei Gemeindeparlamente die Einführung ab, die Diskussion wurde jedoch von Bürgern selbst entfacht. Im Rahmen des Bürgerhaushalts von Norderstedt Nahe Hamburg etwa wurde eine solche Pferdesteuer mehrfach gefordert, die Diskussion im Parlament läuft seither.
Tangstedter Gemeinderat stimmt zu
Fakten geschaffen hat nun wenige Kilometer von Norderstedt entfernt die Gemeinde Tangstedt im Landkreis Stormann. Der Gemeinderat beschloss die Steuer in dieser Woche mit knapper Mehrheit. Die Satzung wird nun vorbereitet. Bis zu 300 Euro pro Jahr und Pferd sind geplant.