
Tipps
Damit Kinder und Jugendliche sich sicherer fühlen
Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn ihre Kinder alleine unterwegs sind. Das führt laut Studien dazu, dass die Selbstständigkeit von Kindern in den letzten 50 Jahren deutlich abgenommen hat. Auch die Jugendlichen und Kinder selbst fühlen sich an vielen Stellen unterwegs unwohl. "Komische Leute an der Unterführung, dunkle und schlecht einsehbare Ecken oder der menschenleere Park auf dem Heimweg: Wer Kindern und Jugendlichen genau zuhört, stößt immer wieder auf Schilderungen über verunsichernde Erfahrungen im öffentlichen Raum. Kinder und Jugendliche meiden solche Räume häufig – was ihre Lebenswelt stark einengt", sagen Experten des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu). Ihr Rat: Um das zu verhindern, sollten sich Polizei, Jugendarbeit sowie die Zuständigen für Stadt- und Grünplanung intensiver mit den Sicherheitsbedürfnissen von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum auseinandersetzen.
Sicherheit: Handbuch mit zehn Methoden
Das Institut hat dazu ein Handbuch veröffentlicht. Es enthält Methoden, mit denen sich das Sicherheitsempfinden von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum erfassen lässt. Ziel sei es, gleichzeitig sichere, wie kinder- und jugendfreundliche urbane Räume zu schaffen. Die kriminalpräventive Arbeit müsse ausgebaut werden, indem dabei auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt wird, so die Forscher. Deshalb gehörten die, um die es geht, auch beteiligt.
Wer einfache Lösungen sucht, wird in dem Handbuch allerdings nicht fündig. Die darin dargestellten Methoden richten sich an Akteure, die für sichere Stadträume und für Kinder und Jugendliche Verantwortung tragen: aus der städtebaulichen Kriminalprävention, der quartiersbezogenen Polizeiarbeit sowie der Kinder- und Jugendhilfe. Der Leitfaden soll nicht nur den kommunalen Präventionsgremien unterstützen sondern auch Hilfestellung bei der Stadt- und Freiraumplanung bieten. "Die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum ist eine Gemeinschaftsaufgabe", betonen die Experten.
Das Handbuch ist im Rahmen des Projekts INERSIKI entstanden. Die Buchstaben stehen für "Instrumentenentwicklung zur Erfassung der raumbezogenen Sicherheitsbelange von Kindern und Jugendlichen". Aufgebaut wurde auch eine Website mit zusätzlichem Material sowie Mitschnitte von Diskussionen und Vorträgen. Das Projekt wurde zusammen mit der Zentralstelle für Prävention des Landeskriminalamts Berlin, dem Deutschen Institut für Urbanistik, der Universität Hildesheim (Institut für Psychologie) und dem Kinder- und Jugendbüro Berlin Steglitz-Zehlendorf durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Über diesen Link kann das Handbuch kostenlos heruntergeladen werden.