Katastrophenfall
Wie die Warnungen verbessert werden sollen
Bundesweiter Warntag sorgt für Enttäuschung
Der bundesweite Warntag seit der deutschen Wiedervereinigung war im vergangenen Jahr eine herbe Enttäuschung: Erstmals sollten damals am 10. September in ganz Deutschland sollen Sirenen heulen und Warn-Apps piepen. Der Warntag sollte dazu dienen, die vorhandenen technische Warnsysteme flächendeckend zu testen und zu prüfen, an welcher Stelle sie noch weiter entwickelt werden können.
Um 11 Uhr sollte in allen Landkreisen und Kommunen gleichzeitig ein Probelalarm über Sirenen ausgelöst werden. Bundeseinheitlich ertönt dann ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton, der danach folgende einminütiger Dauerton dient der Entwarnung. Die sonstigen Sirenensignale sind bundesweit nicht einheitlich. Als es aber soweit war, blieben viele Sirenen stumm und auch auf vielen Handys tat sich nichts.Die Meldungen dort kamen statt um 11 Uhr erst um 11.30 Uhr an.
Warnmeldung bleibt aus
Andere bekamen gar keine Warnmeldung, dafür aber gegen 11.40 Uhr die Entwarnung aufs Smartphone.Was war schiefgelaufen? Neben technischen Problemen gab es offenbar auch Abstimmungsschwierigkeiten zwischen Bund und Ländern. Ursprünglich sollte nur der Bund die Warnung auslösen. Doch dann verschickten Länder unterschiedliche Meldungen.
Dafür wird gewarnt
- Naturkatastrophen wie Hochwasser, Überschwemmungen, Lawinengefahr, Erdbeben oder Sonnenstürme.
- Gefährliche Wetterlage wie schwere Stürme und Sturmfluten, starke Schnee- und Regenfälle oder Hagel, Hitze- und Kältewellen, schwere Gewitter oder Hitze.
- Waffengewalt und Angriffe, wenn die Sicherheit bedroht ist, Menschen und öffentliche Ordnung gezielt angegriffen werden.
- Unfälle in Chemiebetrieben, falls bei einem Unfall zum Beispiel gesundheitsschädliche Stoffe freigesetzt werden.
"Man hätte uns warnen müssen, das man nichts hört", spottete einer in den sozialen Medien. Dieses Mal sind die Menschen gewarnt: Sie werden in diesem Jahr am ursprünglich geplanten Warntag nichts hören. Vermutlich wollte man einer erneuten Blamage aus dem Weg gehen - und hat deshalb den Warntag für dieses Jahr abgesagt.
Mit Cell Broadcasting System warnen
Bund und Länder haben sich inzwischen aber darauf verständigt, die dezentrale Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall zu verbessern. Der Bund will ein Sirenförderprogramm auflegen. Die Länder sollen bis zum Jahr 2023 rund 88 Millionen Euro bekommen. Damit sollen Sirenen instandgesetz und neue Sirenen aufgestellt werden.
Auch das digitale Warnsystem soll künftig besser funktionieren: Zusätzlich soll das sogenannte Cell Broadcasting System eingeführt werden. Dabei werden Textnachrichten auf alle Mobiltelefone geschickt wird, die sich zu dem Zeitpunkt in der betreffenden Funkzelle aufhalten. Die Warnung wird dann nicht wie eine persönliche SMS, sondern einem Radiosignal vergleichbar übermittelt. Dazu erarbeitet die Bundesregierung aktuell eine Gesetzesgrundlage. Parallel dazu sollen die Mobilfunkmasten in Deutschland technisch angepasst werden.
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