
Anwohnerbeiträge sind beim Straßenausbau in vielen Bundesländern üblich - Wirtschaftsexperten schlagen nun ähnliche Anwohnerbeiträge für Buslinien vor. KOMMUNAL-Chefredakteur Christian Erhardt, ein Befürworter von Straßenausbaubeiträgen, hält dagegen.
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Anwohnerbeiträge für Bushaltestellen?
Es klingt zu schön, um wahr zu sein. Endlich ein funktionierendes Bussystem in der Gemeinde, weil die Anwohner sich direkt an den Kosten beteiligen. Über Anwohnerbeiträge. Der Grund dafür klingt auf den ersten Blick durchaus logisch: Eine gute ÖPNV-Anbindung wertet die umliegenden Immobilien auf, sagen Wirtschaftsexperten. Ein Gutachten des IW Köln sagt, in einigen Lagen steigen dadurch die Quadratmeterpreise um bis zu 500 Euro. Das ist nicht nur graue Theorie, das Ergebnis wäre ein noch tristerer Nahverkehr, hält Christian Erhardt dagegen. Ein Kommentar!
Anwohnerbeiträge kennen die meisten vom Straßenbau. Die Begründung hier: Anliegerstraßen nützen in aller erster Linie den Anwohnern. Sei es, weil sie mit ihrem Auto auf das Grundstück wollen, sei es, weil sie mit dem Fahrrad nach Hause fahren, sei es, weil das Müllfahrzeug bis vor ihre Haustür fahren kann. Soweit, so logisch. Anwohnerbeiträge bei Bushaltestellen muten auf den ersten Blick zumindest nicht so logisch an.
Stimmt aber nicht, argumentiert das Institut für Wirtschaft in Köln.