Bayerischer Wald
„Wanderkultur“ – eine App präsentiert die Schätze der Region
„Wanderkultur“ als Projekt des Bayerischer Wald Vereins
Initiiert wurde die App vom Verein Bayerischer Wald, bei dem Privatpersonen ebenso Mitglied sind wie etliche Kommunen aus der Region. Von Regen bis Bodenmais, Haidmühle bis Drachselsried sind insgesamt 27 Kommunen beim Verein mit dabei, außerdem verschiedene Heimat- und Kulturvereine. „Der Verein Bayerischer Wald war genau genommen die erste touristische Einrichtung der Region“, sagt Manuela Lang, die die App „Wanderkultur“ als Projektleiterin begleitet. Schon seit 1903 besteht der Verein, aktuell umfasst er rund 20.000 Mitglieder und kümmert sich um die Erschließung und den Erhalt von Wanderwegen ebenso wie um die Pflege der Schutzhäuser auf den Berggipfeln. „Wir sorgen uns eigentlich um alle Belange des Bayerischen Waldes“, sagt Lang, „und das mit sehr langer Tradition“. Diese führe allerdings auch dazu, dass bislang viel analog geregelt wurde und die Mitglieder eher älteren Semesters sind. Mit der App „Wanderkultur“ macht der Verein nun einen bewussten Schritt in Richtung digitale Zukunft.
Wissensschatz soll öffentlich gemacht werden
„Die Mitglieder im Verein Bayerischer Wald haben die Region oft bereits seit vielen Jahrzehnten genau erkundet und kennen in ihrer Heimat unglaublich viele Details, besondere Plätze und überlieferte Geschichten. So ist ein enorm großes Wissen vorhanden, das bislang aber nirgendwo gebündelt zusammengefasst worden ist“, sagt Lang. Mit der App soll das geändert werden und der Wissensschatz der Mitglieder auch für die nächsten Generationen erhalten und konserviert werden. „Mit der App wollen wir das, was wir haben und kennen - das Wissen unserer Mitglieder und die Wanderwege und Routen im Bayerischen Wald – miteinander verbinden“, erklärt Lang. Über den digitalen Weg sollen die sortierten und aufbereiteten Daten schließlich kostenfrei einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und durch die Nutzer selbst stetig weiterentwickelt werden.

Keine Konkurrenz zu anderen Wanderapps
„Wenn man die App Wanderkultur benutzt, soll es für den Nutzer so sein, als wäre man mit einem Wanderführer vor Ort unterwegs, der einem etwas zu verschiedenen Wegpunkten erzählt“, sagt Lang. Dabei bestehe nicht der Anspruch, in Konkurrenz zu den gängigen Wanderapps wie etwa Komoot zu treten, die laut Lang eher von der sportlichen Seite her kommen. Vielmehr liegt der Fokus bei „Wanderkultur“ auf den kulturellen Details, die die verschiedenen Wege bereichern und den Bezug zur jeweiligen Region und Kommune herstellen.
Realisierung durch Förderprogramm möglich
Die Umsetzung der Projektidee wurde durch eine Förderung im Rahmen der Förderrichtlinie „Heimat-Digital-Regional“ vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat. Bewilligt wurde eine Projektsumme von knapp 300.000 Euro, wobei 90 Prozent davon gefördert und 30.000 Euro vom Verein selbst getragen werden. Seit 2022 läuft die Einrichtung der App, bis 2025 soll diese abgeschlossen und in vollem Umfang nutzbar sein. Schon jetzt können Nutzer die App installieren und sich verschiedene Routen mit dem jeweiligen Wegeverlauf und interessanten Zwischenstationen und Themenschwerpunkten ansehen. Wer selbst einen neuen Punkt eingeben will, meldet sich am besten auf der Homepage an und kann dort nach Angabe seiner Kontaktdaten die jeweilige Lage des Standorts, einen Begleittext dazu, ein Foto und auch eine Audiodatei eintragen. Das Projektteam verbindet die einzelnen Punkte in Folge zu Routen.

Rege Mitwirkung der Kommunen gewünscht
Für die Kommunen im Bayerischen Wald ist die App ein großer Zugewinn, wie Lang feststellt. „Die Bürgermeister haben großes Interesse an dem Projekt und wir merken, dass der Bedarf definitiv da ist vor Ort“. Regelmäßig wird die Projektleiter eingeladen, etwa zum Tourismusausschuss oder zur Gemeinderatsversammlung. Dort bittet die Projektleiterin die eindrücklich darum, mitzuhelfen bei der Etablierung und Entwicklung der App. „Für die Kommunen ist die App sehr attraktiv und eine kostenfreie Werbung für ihre Region“, so Lang. Zudem könnten die Kommunen selbst das System füttern mit interessanten Orten rund um ihre Gemeinde, historische und kulturelle Hintergründe einspeisen in die App und auf Gemeindeseiten verlinken. „Wir sind sehr flexibel und offen, können jederzeit neue Routen anlegen und auf die Bedürfnisse der Kommunen reagieren“, so Lang. Gleichzeitig seien sie auf die Mitarbeit möglichst vieler Akteure angewiesen, schließlich hängt die Attraktivität der App direkt von der Qualität und Vielzahl der Einträge ab.
Charmant und persönlich
Für Projektleiterin Manuela Lang zeigen die durchwegs positiven Rückmeldungen das Interesse der Menschen in der Region. „Es ist ein großer Schatz an Daten, der hier angesammelt wird und mit zunehmendem Inhalt ergeben sich immer mehr Möglichkeiten“, so Lang. Dabei hätte die App ein immenses Potenzial durch die Vielfalt der Menschen und ihre Geschichten. „Das macht es so spannend, persönlich und charmant“, sagt Lang, und sei die beste Werbung für den Bayerischen Wald.
Mehr Infos zur Wander-App für den Bayerischen Wald finden Sie hier.

