Autoverkehr ist drei Mal so teuer wie der ÖPNV!
Genauer gesagt ist ein Ergebnis der Studie, dass der Autoverkehr in einer deutschen Großstadt für die öffentliche Hand und die Allgemeinheit dreifach so teuer ist wie der ÖPNV!
Die Forscher erklären, dass der Betrieb von Fahrzeugen deshalb so viel kostet, weil nicht nur der Aufbau sowie der Unterhalt der Strukturen teuer ist. Sondern auch, weil wichtige Ressourcen verbraucht werden: Denn Fahrzeuge benötigen Energie und verursachen überdies hinaus auch Umweltschäden.
Im Gegensatz zum Autoverkehr hält Fahrradfahren den Körper jung und gesund. Die Bewegung trägt zur Gesundheitsprävention bei und kann somit Fehltage am Arbeitsplatz reduzieren. Ein weiterer Vorteil des Zweirads: Es verursacht keine Emissionen oder Lärm.
Doch auch der ÖPNV hat einen entscheidenden Vorteil: Im Gegensatz zum Rad- oder Autoverkehr nehmen die Verkehrsbetriebe mit den Bussen, Trams oder Bahnen regelmäßig Fahrgelder ein.
Verkehr: Genaue Kostenberechnung durch neues Tool der Forscher
Ein weiterer Teil der Untersuchung beschäftigt sich mit der genauen Kostenanalyse: So war es bisher für Städte und Gemeinden "offen, welchen Investitionen in ihre Verkehrssysteme, welcher Ertrag gegenübersteht", erklären die Forscher. Dies soll ein neues Tool nun ändern. Es soll Kosten aufzeigen, die in kommunalen Rechnungsunterlagen nicht enthalten sind. Zum Beispiel durch Lärm- und Schadstoffemissionen.
Das Tool wurde auf Excel-Basis geschaffen und soll den Kommunen die Möglichkeit geben, die gesamten Ausgaben der einzelnen Verkehrssysteme bezogen auf die Gemeinde selbst ermitteln zu können.
Zum Beispiel könnten Städte damit die Zuschüsse für den Radverkehr mit denen der anderen Verkehrssystemen vergleichen.Verkehrswissenschaftler Sommer dazu: "Wir geben den Entscheidern in der Politik das Instrument an die Hand, sich faktenbasiert für oder gegen ein Projekt zu entscheiden. Wir betrachten dabei nicht ein Verkehrsprojekt isoliert, sondern das Gesamtsystem und die Effekte einer Einzelentscheidung auf das Ganze. Damit wollen wir die Diskussion versachlichen."
Bisher, so Sommer, "haben die Entscheider in Kommunen nur gefragt, was der Neu- oder Ausbau einer Straße kostet, wie viel eine Bushaltestelle kostet, oder welchen Zuschussbedarf eine Straßenbahn hat. Beim Bau eines Parkhauses wurden die Kosten vielleicht in das Verhätlnis zu den erwarteten Einnahmen gesetzt. Aber wer weiß schon, was eine Straße wirklich kostet, wie sie im konkreten Fall von PKW oder LKW belastet wird, und wie viel Oberflächenwasser im Vergleich zur Schiene zu entsorgen ist? Was kosten Unfälle? Wie sieht die Gesamtbilanz aus? Und was ändert sich daran, wenn wir eine City-Maut erheben oder das Angebot im Straßenbahnverkehr verbessern?
Die Stadt Osnabrück will das neue Berechnungs-Modell für die eigene Verkehrsplanung nutzen. Bisher hat die Stadt dieses zwar schon angewendet, befindet sich aber noch in der Auswertungsphase. Zwischenergebnisse? Gibt es bisher allerdings noch nicht.
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