Big Data im Radverkehr
Radverkehr Projekt hat Vorbildcharakter
Das Projekt könnte auch in anderen Städten umgesetzt werden. Da das Sammeln und Auswerten von GPS-Daten jedoch für viele Städte neu ist, hat die Uni einen Leitfaden veröffentlicht, mit dem kommunale Planer einen praxisorientierten Einstieg in die Analyse und Auswertung bekommen können.

Am Beispiel von der Stadt Dresden können Stadtplaner sehen, welche Informationen sich mit den GPS-Daten sammeln lassen, wofür die Daten genutzt werden können und welche Fehler sich bei der Auswertung einschleichen können. Manche der Ergebnisse lassen sich auch auf andere Städte übertragen, doch es gibt auch Ergebnisse, die nicht eins zu eins zur eigenen Kommune passen: So fahren in der Universitätsstadt Dresden beispielsweise mehr sportliche, junge Männer Fahrrad als in Kommunen, in denen die Einwohner wesentlich älter sind. Sportlich aktive Radfahrer können höhere Leistungen auf Sport-und Alltagsstrecken erbringen und sind deshalb nicht mit dem Durchschnitt zu vergleichen.
Auf die richtige Bewertung der Daten kommt es an
Beim Datenkauf gilt jedoch der Grundsatz: Je weniger Sport die App-Nutzer treiben, desto stärker wird die Grundgesamtheit aller Fahrradfahrer abgebildet. Tracking-Apps jedoch werden meistens von ambitionierten Sportlern genutzt, weshalb die Daten von App-Anbietern nicht die gesamte Bevölkerung repräsentieren. Kommunale Planer sollten außerdem beachten, dass die Interpretation von solchen Daten auch weiterhin Fachkompetenz und personelle Ressourcen benötigt. Das Projekt wird übrigens vom Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur gefördert!