
Interaktive Karte zur Ausbreitung
Rheinland-Pfalz: News und Zahlen zum Coronavirus
Im Verhältnis zu den anderen Flächenländern in Westdeutschland, ist die Infektionsrate mit dem Coronavirus in Rheinland-Pfalz noch relativ niedrig. Der sprunghafte Anstieg an Infektionen macht jedoch die gleichen einschränkenden Maßnahmen erforderlich, die die Ansteckungskurve abflachen (Stichwort: Flatten the Curve) sollen. Mit einigen Hundert bestätigten Infektionen ist die Lage auch in Rheinland-Pfalz ernst. Die Infektionskurve stieg in Rheinland-Pfalz bis Mittwoch exponentiell an:
Bisher gibt es zwei Todesfälle, die in Verbindung mit dem Coronavirus stehen. Eine Frau aus Mayen-Koblenz und ein Mann aus dem Westerwaldkreis erlagen Lungenentzündungen, die sie in Folge einer Coronavirusinfektion entwickelten. Mayen-Koblenz ist der am zweitstärksten betroffene Kreis in Rheinland-Pfalz. Die meisten Coronavirus-Infektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in Cochem-Zell.
Alexander Saftig, Landrat von Mayen-Koblenz, sprach per Pressemitteilung sein Beileid aus und rief alle Bürger dazu auf Sozialkontakte auf das Nötigste zu beschränken. Auch Ministerpräsidentin, Malu Dreyer, rief zu Solidarität auf: "Die Verlockung ist groß, aber es geht um Solidarität mit Alten, aber auch mit jüngeren Menschen, die eine Vorerkrankung haben." Die Ministerpräsidentin reagierte mit ihrer Ansprache auf weiterhin dicht besetzte Café-Terrassen und spontan von Jugendlichen organisierte Corona-Partys. Die Ministerpräsidentin kritisierte zudem, dass das Ordnungsamt und die Polizei alle Hände voll zu tun hätten, um Restaurants zu kontrollieren. Viele hielten sich nicht an die neuen Auflagen zum Schutz vor Coronainfektionen.
Die Kliniken sind auf mehr Coronavirus-Infizierte gerüstet
Die Landesregierung ist derweil sicher, dass die Kliniken in Rheinland-Pfalz weiterhin gut auf die Coronasituation gerüstet sind. Die Kapazitäten in den Krankenhäusern seien bereits ausgebaut worden und würden weiterhin ausgebaut. Zur Not könne zudem auf Pflege- und Reha-Einrichtungen zurückgegriffen werden. Deshalb seien zunächst auch keine Ausgangssperren nötig. "So lange wir damit umgehen können und die Krankenhäuser das schaffen, muss es keine weitere Verschärfung geben", sagt Innenminister Roger Lewentz.
Einreisekontrollen hindern hunderte Autofahrer am Grenzübertritt
Derweil werden immer mehr kleine Grenzübergänge zu Frankreich und Luxemburg physisch geschlossen. Die Einreisekontrollen finden zentralisiert an den Autobahnübergängen statt. Viele hundert Autofahrer wurden bereits an der Einreise gehindert, da sie keinen triftigen Reisegrund vorlegen konnten. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzuschränken dürfen nur noch Deutsche, Pendler, Handwerker und Lkw-Fahrer mit Waren über die rheinland-pfälzischen Grenzen nach Deutschland einreisen.