Digitale Verwaltung: Ländlicher Raum soll Digitallotsen bekommen
Für alle Projekte, die wir auf den Weg bringen, brauchen wir immer auch einen ‚analogen Zwilling‘ zum Beispiel den Bürgerdialog vor Ort, um vor allem ältere Menschen zu informieren und bei der Nutzung digitaler Anwendungen zu unterstützen.

Dafür brauche es Menschen, die über ausreichend digitale Kompetenzen verfügen, um souverän mit der Technik umzugehen und ihr Wissen auch weitergeben können. Ein modellhaftes Projekt beginnt derzeit im Amt Dömitz-Malliß. Für das Amt sollen kommunale Digitallotsen an der Kreisvolkshochschule Ludwigslust-Parchim ausgebildet werden.
Digitallotsen: In Baden-Württemberg bereits bewährt
Bekannt ist das Konzept bereits aus Baden-Württemberg, wo viele Kommunen bereits eigene Digitallotsen haben. Hier haben Gemeindetag, Städtetag und Landkreistag das Qualifizierungsprogramm „Kommunale Digitallotsen“ ins Leben gerufen. Die Digitalakademie@bw organisiert in Kooperation mit der Verwaltungsschule des Gemeindetags und den Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien das Qualifizierungsprogramm „Kommunaler Digitallotse“. Das Programm wird als dreitägige Seminarreihe an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg angeboten. Die Inhalte des Grundlehrgangs sind Change-Management-Methoden, Potentiale von Open Data, Umsetzung von E-Government, Einsatz von E-Partizipation, Status quo der Digitalisierung in Baden-Württemberg, Unterstützungsangebote für Kommunen sowie agile Projektmanagementmethoden.
Chancen für den ländlichen Raum
„Gleichwohl müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass Dörfer mit ihren beruflichen und kulturellen Möglichkeiten kaum zu den Zentren aufschließen können", gibt Backhaus auf der Digitalisierungskonferenz zu bedenken. "Aber darum geht es auch nicht. Ziel muss sein, dass ländliche Regionen den digitalen Wandel nutzen, um ein eigenes Profil zu entwickeln. Mit ihren Vorteilen – gesunde Natur, mehr Platz, Freiräume und Ruhe – können sie zum Anziehungspunkt junger, kreativer Menschen werden, die in geteilten Büros, so genannten Coworking Spaces, getrennt oder gemeinsam an Projekten arbeiten." Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den ersten Bundesländern, die die Ansiedlung von Coworking Spaces durch eine Förderung über die Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILERL M-V) unterstützen. „Damit wollen wir nicht nur Menschen auf dem Land halten, sondern auch Städter für das Leben und Arbeiten auf dem Land begeistern“, so Backhaus.
