Digitalisierung
Warum KI uns alle in den Kommunen angeht
KI- Nachholbedarf in Städten und Gemeinden
Auch in der Kommunalverwaltung steigen Interesse und Begehrlichkeiten an einem verantwortungsvollen Einsatz von KI zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben stetig. Einige Städte, Gemeinden und Landkreise haben sich bereits auf den Weg gemacht. Das ist ein gutes Zeichen, aber es reicht nicht. In den Verwaltungen der rund 11.000 Kommunen in Deutschland ist der Nachholbedarf insgesamt enorm. Dabei ist nicht zuerst der Projekt- und Qualifizierungs-, sondern der Sensibilisierungsbedarf gemeint. Insbesondere Führungskräfte sind sich flächendeckend noch zu wenig bewusst darüber, welche großen Veränderungen die KI mitbringt. KI ist nicht nur gekommen, um zu bleiben, sondern alles bisher als gottgegeben Betrachtete grundlegend herauszufordern: Strukturen, Prozesse, Kommunikation, Verantwortlichkeiten, Entscheidungsfindung bis hin zum Selbstverständnis des einzelnen Mitarbeiters.
KI ist nicht delegierbar
KI wird deshalb auch tiefgreifende soziale Fragen aufwerfen, auf die Entscheidungsträger in ihrer Rolle als Vorgesetzte, Kommunalpolitiker und Fachverantwortliche eine Antwort geben müssen. Ein erster Schritt dorthin ist die Erkenntnis und die Einsicht, dass man sich selbst mit dem Thema auseinandersetzen muss, dass KI nicht delegierbar ist. Anders als dies bei Digitalthemen lange und verbreitet praktiziert wurde, sind KI-Themen keine reine Bringschuld von Digitalisierungsverantwortlichen in der Kommune mehr. Sie sind auch Holschuld jedes und jeder Einzelnen, weil sie jeden individuell und umfassend betreffen. Es gilt, dabei besser keine Zeit zu verlieren, denn der Anschluss ist schneller verpasst als gewonnen.
Ilona Benz ist Geschäftsführerin der städtischen Digitalisierungsagentur KL.digital GmbH und Chief Digital Officer der Stadt Kaiserslautern.