Umweltschutz
Die Plastiktütenfreie Region
Kommunaler Zusammenschluss macht die „Plastiktütenfreie Region“ möglich
Ascha hat die Idee einer „Plastiktütenfreien Region“ in die kommunale Arbeitsgemeinschaft „ILE nord23“ (ILE) eingebracht. „Umwelt ist für uns eine Herzensangelegenheit“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Zirngibl, der gleichzeitig auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ILE ist.
Die Umweltverschmutzung, zum Beispiel durch Mikroplastik, ist für ihn alarmierend. Dabei handelt es sich um winzige Teilchen, die in die Umwelt gelangen und biologisch nicht abbaubar sind. Umweltorganisationen sprechen daher oft von einer „unsichtbaren Gefahr“.
Per Beipackzettel wird für die Umwelt sensibilisiert
Zirngibl setzt daher auf einen Bewusstseinswandel beim Bürger. Dafür gibt es zu jedem Stoffbeutel aus fairem Handel einen Beipackzettel, der über das Plastiktütenproblem informiert.
In leicht zugänglicher Sprache klärt der Zettel zum Beispiel darüber auf, dass 90 Prozent der Plastiktüten auf Mülldeponien landen. In Abhängigkeit der eingesetzten Kunststoffe lagern sie dort 100 bis 500 Jahre bis zum vollständigen Zerfall, so auf dem Zettel.
Der Denkanstoß durch die „Plastiktütenfreie Region“ soll sich dann auf andere Lebensbereiche übertragen. Im Idealfall bringen die Menschen künftig wieder ihre eigenen Mehrwegbehälter zum Einkauf an der Frischetheke mit und verzichten auf unnötige Verpackungen, so Zirngibl. Auch in Kosmetikprodukten ist oft Mikroplastik enthalten.
Die Kombi aus Umwelt und Stadtmarketing überzeugt
Als Ascha die Idee erstmals in die Arbeitsgemeinschaft ILE einbrachte, waren nicht alle Bürgermeister gleich von ihr überzeugt. Einige hätten keinen Nutzen für sich darin gesehen.
„Wir sind auf die Idee gekommen, die Wappen der Gemeinden und das Logo von der ILE auf die Beutel zu drucken“, sagt Zirngibl. „Dann waren eigentlich alle zufrieden.“ So tragen die Stofftaschen sogar etwas zur Identifikation der Bürger bei.

So überzeugt Aschas Bürgermeister
In Anbetracht der Lage müsste Umwelt für jeden Kommunalpolitiker Chefsache sein, meint Bürgermeister Zirngibl. Es gebe so viel zu tun. Aber wie schafft er es, andere von seinen Vorhaben immer wieder zu überzeugen?
„Umweltschutz muss Spaß machen“, betont Zirngibl. Es sei wichtig, die Dinge so zu erklären, dass sie für alle nachvollziehbar sind. „Man muss die Dinge mundgerecht machen“, sagt er. Dazu könnten zum Beispiel Veranstaltungen dienen. Bei einem Freibier und einem Leberkäs‘ diskutiere es sich leichter.
Stolz ist Aschas Bürgermeister auch auf das Streuobstprojekt, das fachlich von der Arbeitsgemeinschaft ILE begleitet wird. Mittlerweile beteiligen sich 13 bis 14 Kommunen an dem Projekt für mehr Biodiversität. Die Arbeitsgemeinschaft hat schon mehr als 1000 Obstbäume gepflanzt. Dabei war es auch wichtig, die Bürger mitzunehmen, ohne die das viele Bäumepflanzen gar nicht gehen würde.
Die Gemeinde Ascha ist vorbildlich im Umweltbereich
"In Ascha haben wir die Philosophie: Zuerst probieren wir es in Ascha aus, dann tragen wir die Idee weiter", sagt Bürgermeister Zirngibl. Im Jahr 2016 war Ascha unter den ersten drei Gemeinden des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Darüber ist Bürgermeister Zirngibl hörbar stolz. Dabei sollte dort einst Ostbayerns größte Mülldeponie entstehen. Die Anwohner haben sich dagegen erfolgreich gewehrt. Jetzt setzt sich Ascha für die Umwelt ein.

