Schulsanierung: Warum Milliardengelder einfach verpuffen!
Bundesregierung versprach Milliardenhilfen
Die Bundeskanzlerin schaltete sich im Wahlkampf persönlich in die Diskussion ein, erklärte damals: "Der Bund hilft". Und tatsächlich schnürte die damalige Bundesregierung in Windeseile ein 3,5 Milliarden Euro Paket für die Schulen. Aus dem Geld dürfen sich die Länder bedienen. Das tun sie aber offenbar nicht. Die Bild-Zeitung berichtet nun, von den 3,5 Milliarden Euro seien gerne mal 84 Millionen Euro abgerufen worden. Das sind schlappe Zwei Prozent. Ein Tropfen auf den miefigen Toilettendeckel. Das Blatt fragte daher in allen 16 Bundesländern nach, warum das Geld nicht abgerufen wurde. Das Ergebnis war eindeutig:
Förderdschungel Deutschland: Anträge für Schulsanierung zu umständlich
Einen Sprecher des zuständigen Ministeriums in Sachsen etwa zitiert das Blatt mit den Worten: "Fördermittelanträge wurden bisher noch nicht gestellt". Im Finanzministerium in Sachsen-Anhalt und in Schleswig-Holstein hieß die Antwort, Geld gebe es erst nach baufachlicher Aufbereitung und auf Vorschlag eines Gremiums. Übersetzt: Die Fördermittelanträge sind viel zu kompliziert, die Bürokratie ist sehr sehr langsam. So waren auch die Antworten aus Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg.
Erste Gelder für Schulsanierung fließen langsam
Einige Bundesländer hingegen haben es etwas leichter. In Bayern und Baden-Württemberg etwa gab es schon vor dem Programm Fördergelder für Schulen. Hier tun sich die Behörden mit den Anträgen entsprechend etwas leichter. Es gibt bereits Vorlagen. Auch in Bremen sind immerhin schon Gelder an zehn Schulen geflossen. Und so sind inzwischen in weiteren Bundesländern immerhin 340 Millionen Euro (also fast 10 Prozent der Summe) doch schon eingeplant, aber bisher noch nicht geflossen.
