
So wichtig sind Deutschlands Vereine
Vereinslöschungen sind zwar noch überschaubar - leider aber auch die Zahl der Mitglieder und vor allem der Neumitglieder in vielen Vereinen. Da sind die Schüler, die immer häufiger in Ganztagsschulen gehen, da ist die höhere Erwerbstätigkeit von Frauen im Vergleich zu früher und häufig auch die längeren Fahrtzeiten zur Arbeit. Für junge Menschen wirken Vereine zudem aufgrund der Alteresstruktur nicht attraktiv. Kurzfristig wird es dafür keine Lösung geben, langfristig schon. Was aber kurzfrisitg geht, ist, die Arbeit für die weniger werdenden Mitglieder besser zu organisieren und somit übersichtlicher zu machen. Das Stichwort heißt Ehrenamt 4.0
Digitalisierung ist Chance für Vereine
„Digitale Mitgliederverwaltung, E-Mail-Kontakt, Online-Banking – Ich denke, das sind alles Erleichterungen durch die Digitalisierung, die kaum noch ein Verein nicht nutzt“, sagt Thomas Rhein. Er ist Vorsitzender des Rheinhessischen Salonorchesters. Sein Verein war in diesem Jahr Preisträger des rheinland-pfälzischen Ideenwettbewerbs „Ehrenamt 4.0“. Mit dem Wettbewerb fördert Rheinland-Pfalz die Modernisierung seiner Vereine und macht gute Beispiele publik. So hat auch das Salonorchester hochgesteckte Ziele, was die Digitalisierung betrifft. Schon jetzt ist der Großteil des Notenarchivs digitalisiert. „Früher brauchten wir einen Notenwart, der jedes Stück für alle Mitglieder kopieren musste und im Zweifel auch noch Notensätze vervollständigen, wenn etwas fehlte“, erinnert sich Rhein. „Das kostet viel Zeit und die ist bei den meisten unserer Mitglieder Mangelware. Wir sind fast alle berufstätig.“
Wir sind im Verein keine Hobby-Bürokraten, wir wollen eigentlich Karneval machen"
Auch zahlreiche Karnevalsvereine oder etwa Landfrauenverbände haben längst die Chancen der Digitalisierung erkannt. Das reicht von der digitalen Vereinspost, elektronische Kartenverkaufssysteme oder Cloud-Lösungen für die Mitglieder, in der sie alle Daten einsehen können. In der aktuellen Printausgabe der KOMMUNAL stellen mehrere Vereine ihre Lösungen vor Ort detaillierter vor. HIER gelangen Sie zum Abo (inkl. 3 kostenlosen Probeausgaben)
Auch Kommunen können Vereine fördern
Aber nicht nur die Vereine selbst rüsten sich für die Zukunft. Auch Kommunen können aktiv etwas dafür tun, dass das Gemeindeleben dank der wichtigen Vereine in Schuss bleibt. Dazu gehören etwa Freiwilligenagenturen, Selbsthilfekontaktstellen, Seniorenbüros sowie Bürgerstiftungen und Mehrgenerationenhäuser. Nicht zuletzt mahnt der Deutsche Städte- und Gemeindebund regelmässig an, dass auch der Rechtsrahmen für Vereine angepasst werden müsse. Ein wichtiges Stichwort dabei: Die Datenschutzgrundverordnung. Vor Ort gibt es zudem häufig keine Anlaufstellen für Vereine, um sich beitragsfrei Rechtshilfe zu holen. Auch hier könnte natürlich die Gemeinde in Fall des Falles Hilfen anbieten. Häufig ist es auch einfach nur ein Zeichen der Wertschätzung der Vereine, dass sie nicht mit ihren Fragen allein gelassen werden.
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