Klimagerechtes Bauen
Bauleitplanung leicht gemacht
Bauleitplanung: Was darf eine Kommune und was nicht?
In manchen Bereichen klimagerechten Bauens stoßen Kommunen allerdings schnell an die Grenzen dessen, was sie vorschreiben können: Dachschrägen und Dachbegrünungen? Solarpflicht? Die Verwendung umweltfreundlicher oder recyclefähiger Materialien? Kann man Regenrückhaltebecken einplanen und den Unterhalt dieser Anlagen durch die Allgemeinheit, also gebührenfinanziert, sicherstellen? Was kann überhaupt nicht vorgeschrieben werden und nur durch Empfehlungen auf den Weg gebracht werden?
Handbuch Bauleitplanung: die Inhalte
Markus Conrad erklärt: "Dem Handbuch vorangegangen sind Workshops mit Planern, mit Vertretern von Kommunen, Interessenverbänden, Planungsbüros, Verwaltungen und Kreisbauämtern. Erstellt hat das Handbuch in unserem Auftrag dann eine Rechtsanwaltskanzlei. Damit haben wir sichergestellt, dass die Vorschläge und Praxisbeispiele auf jeden Fall rechtssicher formuliert sind." Im ersten Teil des Handbuchs geht es um den Kommunalen Klimapakt Rheinland-Pfalz, um die Zielsetzung des Handbuchs, die Adressaten und die fachlichen Grundlagen. Der zweite Teil stellt ganz praktische Handlungsinstrumente zur Umsetzung klima- und energiepolitischer Zielsetzungen im Kontext von städtebaulichen Planungen vor. Teil drei gibt einen Überblick über Lösungsansätze für Planungsszenarien in den Bereichen Klimaschutz, Energie und Klimawandelanpassung. Veröffentlicht wurde das Handbuch online. Damit ist sichergestellt, dass die Inhalte zeitnah angepasst werden können, wenn sich rechtliche Rahmenbedingungen ändern.
Leicht verständlich und leicht anwendbar
Markus Conrad: "Wir wollten einen praxisorientierten Leitfaden für alle Kommunen in Rheinland-Pfalz. Leicht verständlich und leicht anwendbar. Dafür haben wir annähernd zwei Jahre investiert, weil wir davon überzeugt sind: Unsere Neubaugebiete müssen attraktiver werden und das werden sie, wenn sie klimaneutral aufgestellt sind." Etwa 120.000 bis 130.000 Euro wurden in das Handbuch investiert. 70 Prozent der Investition kamen vom Land. 30 Prozent hat die Verbandsgemeinde selbst aufgebracht.

Handbuch Bauleitplanung: ein voller Erfolg
Bislang wertet der Bürgermeister der Verbandsgemeinde das Projekt als sehr erfolgreich. Die Resonanz sei gut. Selbst aus anderen Bundesländern gebe es Interesse. Das sieht Daria Paluch, Leiterin des Bereichs Klimaschutzmanagement, ganz ähnlich. "Die ersten Rückfragen aus anderen Kommunen gab es schon vor der Fertigstellung des Handbuchs. Auch die Planungsbüros sind dankbar für die Hilfestellung." Gleiches gelte für die Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus Kommunen in anderen Bundesländern. "Die übergeordneten Themen betreffen die bundesweit gültigen Bereiche aus dem Baugesetzbuch. Angepasst werden müssten je nach Bundesland nur die Details, die in den Landesbauordnungen abweichend geregelt sind."
Das Handbuch als PDF:
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