Erneuerbare Energie
Größte Solarthermie-Anlage Deutschlands
Solarthermie - so funktioniert die Anlage
Die Anlage wandelt solare Strahlung mithilfe von Vakuumröhren in Wärme um. Oder anders ausgedrückt: Das Wärmeträgerfluid strömt durch die Kollektoren und wird von der Sonne erhitzt. In Leipzig wird anstelle des üblichen Wasser-Glykol-Gemischs reines Fernwärmewasser eingesetzt. Nach Erreichung der Zieltemperatur wird die Wärme in einer sogenannten Wärmeübergabestation mithilfe von Wärmeübertragern an die Fernwärme abgegeben und via Vorlaufleitungen zu den angeschlossenen Haushalten getragen.
Kaum versiegelte Flächen
Wer jetzt glaubt, dass die Stadt mit dieser Riesenanlage der Natur oder der Landwirtschaft weitere Flächen durch Versiegelung entzieht, liegt eindeutig falsch. Erik Jelinek unterstreicht: "Die Anlage ist ganz bewusst im Einklang mit Natur und Landschaft geplant worden." Die Kollektoren sind an der Unterkante mindestens 80 Zentimeter vom Boden entfernt, damit der Boden selbst weiter genutzt werden kann. Abgesehen von der Wärmeübergabestation gibt es keine versiegelten Flächen. Über diese Fakten werden sich Flora und Fauna "freuen":
- Eingeplant sind Flächen für Obstbäume, Hecken und Stauden sowie Grünanlagen.
- Ökologische Landwirtschaft ist Teil des Nutzungsplans.
- Ebenso artenreiche Blühwiesen und Lebensräume für Kleinsäuger, Insekten und Vögel.
- Teil der Planungen sind zudem ein Natursteinhaufen für Lurche, Eidechsen und Kröten sowie spezielle Lebensräume für Bienenvölker und Brutstätten für Vögel.
- Chemische Düngemittel werden nicht eingesetzt.
- Als "Rasenmäher" dienen Schafe, die auf dem Areal weiden.
So funktioniert die Technologie
Eine stellte alleine die Größenordnung des Projektes dar. In der Vor- und Entwurfsplanung haben sich die Beteiligten sehr intensiv mit dem Thema Solarthermie beschäftigt. Im Vorfeld wurden vergleichbare Anlagen - etwa in Senftenberg, Lemgo, Greifswald, Mühlhausen sowie einige Großanlagen in Dänemark - besucht. In Leipzig kommt nun eine patentierte Technologie zum Einsatz, die der Anlagenhersteller im Angebot hat. "Diese Technologie sorgt dafür, dass die Anlage auch im Fall von Minustemperaturen oder bei einer möglichen Stagnation durch fehlende Wärmeabnahme sicher betrieben werden kann", erklärt Erik Jelinek. Außerdem sei die Anlagenregelung derart fortgeschritten effizient, dass die gewünschte Vorlauftemperatur sehr genau erreicht werden könne.
Gegenwind aus der Bevölkerung?
"Die Akzeptanz war von Beginn der Planungen an sehr groß. Sowohl die unmittelbaren Nachbarn als auch die Bürgerinnen und Bürgern sind davon überzeugt, dass dieser Beitrag für die Leipziger Wärmeversorgung positiv und nachhaltig ist. Diese Resonanz haben wir auch bei den vielen Baustellen-Führungen erlebt, die wir veranstaltet haben", sagt Erik Jelinek.


