Direkt zum Inhalt

Secondary Navigation

  • E-Paper
  • Podcast
  • Webinare
  • Messe
  • Veranstaltungen
  • Newsletter
  • Stellenmarkt
  • Kontakt
  • Anmelden
 

IMMER INFORMIERT BLEIBEN!

Jetzt unsere redaktionellen Newsletter abonnieren und die Neuigkeiten der kommunalen Welt kommen direkt in Ihr Postfach.

Mehr erfahren
Home
Home

Main navigation

  • K+

Mobile Navigation

  • Anmelden
  • Politik
  • Praxis
  • Panorama
  • K+
  • Bestellen
  • E-Paper
  • Newsletter
  • Webinare
  • Messe
  • Veranstaltungen
  • Podcast
  • Stellenmarkt
  • Kontakt
  1. Politik
  2. Recht
  3. Bau-Turbo: Chance oder Nebelkerze?
Bauturbo: Symbolbild Baustellenschild
© Adobe Stock

Neues Gesetz

Bau-Turbo: Chance oder Nebelkerze?

von Kerstin von Staa
"Gastautor, Rechtsanwalt
19. September 2025
Was das künftige „Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus“ – kurz: Bau-Turbo – für Städte und Gemeinden bedeutet, erklärt Rechtsanwältin Kerstin von Staa.

Der sogenannte Bau-Turbo soll die Erteilung von Baugenehmigungen vereinfachen. Für die Kommunalpolitik und -verwaltung dürfte er aber nicht nur Anlass zu Freude sein. Denn die Verantwortung dafür, ob der Turbo „zündet“ wird maßgeblich auf die Städte und Gemeinden verlagert. Diese sind schon jetzt gut beraten, sich mit den neuen Vorschriften vertraut zu machen und erste konzeptionelle Überlegungen anzustellen.

Was sieht der Bau-Turbo konkret vor?

Ein zentrales Element des Bau-Turbos ist, dass Befreiungen von Bebauungsplänen zugunsten des Wohnungsbaus nicht mehr nur in Einzelfällen möglich sind. Hierdurch werden insbesondere ältere Bebauungspläne mit geringerer Dichte ins Visier genommen, bei denen Befreiungen in der Vergangenheit oft an den Grundzügen des bestehenden Plans gescheitert sind. Im unbeplanten Innenbereich kann künftig zudem der Neubau von Wohnungen unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen werden, selbst wenn sich das Vorhaben nicht in die nähere Umgebung einfügt. Bislang war dies nur für (Nutzungs-)Änderungen möglich. Das Herzstück des Gesetzes bildet jedoch der neue § 246e BauGB-E, der bis zum 31.12.2030 in Innen- und Außenbereichslagen Vorhaben ermöglicht, die ohne Einhaltung des bisherigen planungsrechtlichen Korsetts genehmigt werden können. 

Wohnungsbau Bauturbo

Mehr Handlungsspielräume für Kommunen

Das Gesetz verschafft den Kommunen und der Bauwirtschaft dringend benötigten Handlungsspielraum, da sie Wohnraum ohne langwierige Planaufstellungsverfahren schaffen können und so Zeit und Geld sparen. Da die neuen Instrumente stets die Zustimmung der Gemeinden voraussetzen, bleibt die Planungshoheit gewahrt. An die Zustimmung lassen sich zudem vertragliche Bedingungen knüpfen, etwa Sozialquoten oder Kostenbeteiligungen. Auch die Flexibilität bei der Nachverdichtung steigt: Bestehende Quartiere können schneller aufgestockt oder ergänzt werden, ohne dass der Bebauungsplan angepasst werden muss. Darüber hinaus kann die künftig rechtssichere Nutzung von Nachverdichtungspotentialen ein Beitrag zum Klimaschutz leisten, weil sie zusätzliche Versiegelung minimieren und auf bestehende Infrastruktur zurückgreifen kann.

Druck auf Städte und Gemeinden steigt

Mit dem erweiterten Handlungsspielraum steigt auch der politische Druck auf die Gemeinden. Investoren könnten die Zustimmung der Kommune als Selbstverständlichkeit ansehen, obwohl eine verweigerte Zustimmung rechtlich kaum angreifbar ist. Die im Gesetzgebungsverfahren beteiligten Fachverbände kritisieren bereits jetzt, dass das Zustimmungserfordernis die neuen Instrumente schwer kalkulierbar macht und erwarten daher von den Kommunen pragmatische Lösungen. Zugleich besteht die Gefahr, dass durch häufige Befreiungen bestehende Bebauungspläne verwässert werden. Dies führt langfristig zu Planungsunsicherheit. Bei der Entscheidung für die Anwendung des Bau-Turbos sollten daher stets auch Folgewirkungen in städtebaulicher und finanzieller Hinsicht betrachtet werden.

Mehr Wohnungen, mehr Verkehrsinfrastruktur

Denn: Mehr Wohnungen bedeuten einen erhöhten Bedarf an Kita-, Schul- und Verkehrsinfrastruktur. Ohne begleitende Fördermittel kann dies die kommunale Finanzlage zusätzlich belasten. Auch im Außenbereich birgt das Gesetz Konfliktpotenzial, selbst wenn § 246e Schutz- und Ausgleichsmechanismen vorsieht. Wie genau die nur überschlägige Prüfung der umweltrechtlichen Aspekte bei Bauturbo-Fällen aussehen soll, lässt das Gesetz offen. Hier wird es an den Ministerien sein, eine Konturierung für die Praxis bereitzustellen.

Handlungsempfehlungen für Kommunen

1. Ziele festlegen: Wo und unter welchen Bedingungen werden Abweichungen befürwortet?

2. Leitfaden erstellen: Klare Prüfkriterien erhöhen Transparenz und schaffen Planungssicherheit.

3. Städtebauliche Verträge nutzen: Zustimmung nur nach vorheriger Vereinbarung erteilen.

Fazit: Der Bau-Turbo eröffnet Kommunen kurzfristig große Gestaltungschancen, lässt zugleich viele Fragen offen. Entscheidend wird sein, ob die Kommunen ihre neue Entscheidungsfreiheit mit eigenen Konzepten untermauern. Nur wenn kommunale Ziele klar definiert, transparent kommuniziert und konsequent durchgesetzt werden, kann der Bau-Turbo „zünden“ und zugleich lebenswerte und finanziell tragfähige Entwicklung sichern. 

Kerstin von Staa ist Rechtsanwältin und Local Partnerin von GSK Stockmann.

Der Bau Turbo soll kommen - doch was bringt er Kommunen wirklich? Stimmen aus Kommunen und der Bauwirtschaft

„Bau Turbo“: Kommunen bleiben skeptisch

Große Erwartungen an den "Bau-Turbo" der Bundesregierung - doch in den Kommunen herrscht weiter Skepsis - das sind die Gründe
MEHR

Bauen Bauturbo neuer Gesetzesentwurf

Schneller bauen - das sieht der neue Gesetzesentwurf vor

Das Bundeskabinett hat den sogenannten „Bau-Turbo“ beschlossen. Was das Gesetz beinhaltet und was es konkret für Städte und Gemeinden bedeutet.
MEHR
Der Newsletter für kommunale Entscheidungsträger. Lesen Sie was Kommunen bewegt

Lesen Sie auch...

  • Dazu sind Kommunen verpflichtet

    Hinweisgeberschutz: Interne Meldestellen im Rathaus

  • Bürokratie-Irrsinn Nr. 6

    Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung: Kommunen im Bürokratie-Dschungel

    von Rebecca Piron
  • Recht aktuell

    Wenn Bürgermeister zu viel sagen ...

    von Tobias Schröter

Neuester Inhalt

  • Unternehmensförderung

    Wirtschaft stärken – Strategien für erfolgreiche Ansiedlungen

    von Dorothea Walchshäusl
  • Unterbringung durch die Kommunen

    Wohnungslosigkeit: Kommunen stemmen die Krise

    von Rebecca Piron
  • Subjektive Sicherheit

    Wenn Orte Angst machen – so werden sie sicher

    von Dorothea Walchshäusl

Schlagwörter

  • Recht Aktuell Recht

ZURÜCK ZUR STARTSEITE

Home

Footer First Navigation

  • Messe KOMMUNAL
  • Leserservice
  • AGB
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Mediadaten
  • Verträge kündigen
  • Datenschutzeinstellungen
  • KOMMUNALBESCHAFFUNG

Footer Second Navigation

  • Wir auf Whatsapp