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  1. Politik
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  3. Beteiligung schafft neues Engagement
Bürgerbeteiligung

Beteiligung schafft neues Engagement

von Jörg Sommer
Gastautor | Berlin Institut für Partizipation
23. April 2025
Warum Kommunen Ehrenamt, Engagement und Beteiligung neu denken müssen, beschreibt Jörg Sommer, Gründungsdirektor des Berlin Instituts für Partizipation, im KOMMUNAL-Gastbeitrag.

Kommunen leben vom Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Wohl jeder würde diesem Satz zustimmen. Und schon beginnt die Herausforderung. Denn es gibt sehr unterschiedliche Verständnisse von Engagement. Manche meinen damit die Ausübung eines Ehrenamtes, andere verstehen darunter Formen der Bürgerbeteiligung. Tatsächlich sind Ehrenamt, Engagement und Beteiligung ganz unterschiedliche Dinge. Die Unterschiede, aber auch die Wechselwirkungen zwischen diesen drei Handlungsfeldern sind spannend. Auch weil der Erfolg kommunaler Entwicklungsstrategien davon abhängt, dieses Verhältnis zu verstehen – und zu nutzen.

Was ist Engagement?

Beginnen wir mit der Frage: „Was ist eigentlich Engagement? “Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt: „Der Begriff Engagement bedeutet ganz allgemein, dass Menschen sich aktiv für etwas einsetzen, das ihnen wichtig ist.“ Für die einen heißt das, Verantwortung im Verein zu übernehmen, andere verbringen ihre knappe Freizeit im Gemeinderat, engagieren sich in Parteien, bringen Kindern Singen, Musizieren oder Fußball bei, sind in der freiwilligen Feuerwehr aktiv, pflegen Brauchtum. Andere gründen Bürgerinitiativen für oder gegen Windräder, sammeln Unterschriften, schreiben wütende Leserbriefe oder kleben sich auf Straßen fest.

Plötzlich fällt die Bewertung von Engagement sehr differenziert aus. Je nach Lebensalter, politischer Präferenz und Erfahrung neigen wir dazu, einen Teil dieses Engagements als besonders wertvoll für die Gesellschaft zu betrachten, einen anderen Teil als überflüssig oder gar schädlich. Eines aber ist all den Bürgerinnen und Bürgern hinter allen geschilderten Aktivitäten gemein: Sie alle sehen ihre Aktivität als Engagement. Sie verbinden damit einen Gestaltungsanspruch.

Ehrenamt - prägende Form von Engagement

Dieser Gestaltungsanspruch ist in Deutschland traditionell in besonderem Maße an das aktive Vereinsleben geknüpft. Tatsächlich sind Vereine seit Beginn der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland die prägende, nahezu ausschließliche Form von Engagement. Wir haben aktuell über 3 Millionen Menschen, die ehrenamtliche Vorstandsfunktionen ausüben. Die Zahl der Menschen, die ein Ehrenamt bekleiden, liegt noch immer bei rund 10 Millionen.

Bürgerbeteiligung

In unserem Land denken wir Ehrenamt und Engagement fast immer synonym. Bei uns ist Engagement nach wie vor für viele nur im Verein vorstellbar. Dort ist es strukturiert, oft mit formellen Wahlfunktionen oder Beauftragungen verbunden und mit Titeln versehen. Das ist in vielen Gesellschaften völlig anders. In den USA zum Beispiel wird lokale Soziale Arbeit fast ausschließlich über so genannte „community foundations“ organisiert. Oft arbeiten in ihrem Kontext Hunderte, ja Tausende von Engagierten in Suppenküchen und Notunterkünften, Tagesstätten und Bildungsangeboten – ohne formelle Funktion, ohne Wahlamt, ohne Titel und ohne langfristige Verpflichtung oder Verbindlichkeit. Dort ist das Verhältnis von Ehrenamt und Engagement ein anderes als bei uns.

Der Unterschied ist klarer: Ehrenamt ist ein Amt, gewählt oder bestellt, mit klaren Titeln, Rechten und langfristigen Verpflichtungen. Engagement ist der Einsatz für andere, für das Gemeinwohl, ob spontan oder verbindlich, ob in kleinstem Umfang oder nahezu als Vollzeitbeschäftigung. In vielen Ländern gibt es denselben Unterschied zwischen Engagement und Ehrenamt – nur in Deutschland waren beide lange überwiegend deckungsgleich. Deshalb tun wir uns heute so schwer mit der Differenzierung. Aber sie ist nötig, wie wir gleich sehen werden.

Was ist Beteiligung?

Doch betrachten wir zunächst noch den dritten Begriff, die „Beteiligung“. Gemeint ist damit die Mitwirkung an Entscheidungsprozessen, dazu gehören Wahlen, aber auch direktdemokratische Entscheidungen, Abstimmungen auf Mitgliederversammlungen, sowie die vielen neuen Formen der Bürgerbeteiligung, die in den letzten Jahren massiv zugenommen haben.

Beteiligung ist mit dem Anspruch auf Wirksamkeit verbunden – aber ohne die Verbindlichkeit eines Ehrenamts und ohne den zeitlichen Einsatz, den Engagement erfordert. Beteiligung braucht keine Mitgliedschaft und keine Wahl, keine langjährige Mandatsübertragung. Was sie aber benötigt, ist die Bereitschaft, sich zeitlich begrenzt, aber intensiv einzubringen und sich mit Menschen auseinanderzusetzen, die ganz andere Erfahrungen, Haltungen und Überzeugungen haben. Gute Beteiligung erwartet also einiges von den Beteiligten. Sie erwartet aber auch viel von den Beteiligenden. Sie müssen nicht nur an kurzfristiger Akzeptanz von beschlossenen Plänen interessiert sein, sondern an der Nachhaltigkeit von Entscheidungen. Sie müssen für neue Formen des Miteinanderarbeitens offen sein und dafür, dass Ergebnisse nicht angeordnet, sondern gemeinsam erarbeitet werden.

Gute Beteiligungsprozesse können die Gemeinschaft stärken und auf diese Weise auch für Engagement und gar Ehrenamt begeistern. Warum ist das so wichtig? Weil es Trends gibt, die gefährlich werden können.

Das Verhältnis verändert sich

In dem geschilderten Dreieck von Engagement, Ehrenamt und Beteiligung erleben wir nämlich seit der Jahrtausendwende ein Phänomen: Der Trend geht eindeutig weg von der Bereitschaft, sich formell und langfristig zu binden oder auch nur ein langfristiges Engagement zuzusagen. Er geht hin zur Erwartung an wirksame Beteiligung und der Ausübung von spontanem, oft unverbindlichem Engagement. Die Trends sind eindeutig, empirisch messbar und entwickeln sich dynamisch weiter. Tatsächlich sind Ehrenamt, Engagement und Beteiligung verschiedene Formen von Gestaltung. Als eines aber dürfen wir sie nicht begreifen: als Konkurrenten. Das Gegenteil ist richtig. Alle drei Formen der Mitgestaltung können – und müssen – zusammenwirken.

Wer sich wann, wo, wie intensiv und zu welchem Thema für Mitgestaltung entscheidet, das wird sich auch in Zukunft tendenziell noch weiter ausdifferenzieren – und sich auch in den Biografien der Menschen in unterschiedlichen Phasen unterschiedlich manifestieren.  Aus Beteiligten werden Engagierte. Aus Engagement wird möglicherweise in einer späteren Lebensphase Ehrenamt. Und manch ein ehrenamtlicher Vereinsvorstand spielt wiederum eine ganz zentrale Rolle in Beteiligungsprozessen. Und manchmal auch alles zugleich.

Beteiligung schafft Engagement - und fördert Ehrenamt. Alles davon ist ein Beitrag zur Mitgestaltung.

Jörg Sommer, Gründungsdirektor des Berlin Instituts für Partizipation

Bürgerinnen und Bürger gestalten mit.  Sie tun das heute oft anders als noch vor zwei Generationen. Und sie werden es in Zukunft anders tun als heute. Es ist die Aufgabe der politisch Verantwortlichen, diese Gestaltung zu ermöglichen, zu fördern, aber auch zu fordern und zu provozieren. Denn so wie unsere Gesellschaft tendenziell immer vielfältiger wird, so wie die Formen der Mitgestaltung tendenziell immer vielfältiger werden, so muss, kann und darf auch unsere Demokratie an Vielfalt gewinnen. Beteiligung schafft Engagement - und fördert Ehrenamt. Alles davon ist ein Beitrag zur Mitgestaltung. Und genau darum geht es.

Zum dritten Mal verleiht das Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e.V in Kooperation mit dem Berlin Institut für Partizipation die Auszeichnung „Gute Bürgerbeteiligung.“ Kommunen und zivilgesellschaftliche Organisationen können sich bis 31. Mai 2025 bewerben. KOMMMUNAL. ist in der Jury mit vertreten.

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