Grüne Welle für Radfahrer
Grünes Licht für Radfahrer
Der Bund fördert sogenannte Fahrradautobahnen, die als Schnellstraßen Vororte besser mit der Stadt verbinden sollen, mit 25 Millionen Euro. Und die Kommunen wollen auch ihren Teil tun. Grüne Wellen für Radfahrer, wie sie in Kopenhagen und Amsterdam bereits existieren, sollen auch auf deutschen Straßen zum Normalfall werden. München testet das Kopenhagener Modell. Derweil sorgt in Marburg eine neue App für grüne Wellen.

Und so funktionierts: Radfahrer, die die App auf ihrem Smartphone installiert haben, werden von Ampeln bevorzugt behandelt. Das Smartphone erkennt per GPS, wann der Radfahrer virtuelle Auslösepunkte erreicht. Am Auslösepunkt schickt das Smartphone ein Signal an die Verkehrszentrale. Diese gibt einen Befehl an die Ampelanlage. So werden Ampeln, auf die Radfahrer mit der App zufahren, entweder Grün oder verlängern eine akute Grünphase. Dieser Prozess läuft automatisiert ab und ist für Kommunen eine kostengünstige Lösung. Es müssen nur die Ampelanlagen umprogrammiert werden. Einziger Haken: Nur moderne Ampelanlagen können für die App programmiert werden. Die SiBike-App der Firma Siemens hat in Marburg bereits eine Pilotphase mit 20 Testfahrern durchlaufen. Das Fazit ist positiv: Die Ampeln wurden für Radfahrer nur halb so oft rot und so kamen die Radfahrer schneller an ihr Ziel. Nachteile für Autofahrer hat man in der Stadt Marburg währenddessen nicht feststellen können. Noch in diesem Jahr rechnet Siemens damit die App auf den Markt bringen zu können. Sie soll für Nutzer kostenlos verfügbar sein.
Auch München will Radfahrer priorisieren
In München experimentiert man währenddessen mit statischen grünen Wellen. So könnten Radfahrer bei einer konstanten Geschwindigkeit von 20 km/h nur von grünen Ampeln begrüßt werden. Ausprobiert wird jeweils nur Radfahrer, Radfahrer und Busse oder Radfahrer, Busse und Autos gleichzeitig in einer Richtung zu bevorzugen. Dabei soll die Wechselwirkung zwischen den Verkehrsmitteln erforscht werden.