Blick in die Tonne
Hausmüll: Aufkommen in Coronazeiten deutlich gestiegen
Darum gibt es mehr Hausmüll
Die Gründe für das höhere Hausmüll-Aufkommen liegen auf der Hand. Gerade in den ersten Wochen stieg der Anteil deutlich an. Viele Menschen hatten nach dem Lockdown etwa Zeit, Haus und Hof gründlich aufzuräumen, was auch zu einem erheblich höheren Aufkommen an Sperrmüll gesorgt hat. Das Problem war aber zeitgleich, dass die meisten Recyclinghöfe geschlossen hatten, auch daher ist mehr Restmüll in der Tonne gelandet.
Auffallend sei auch, so die WDR-Umfrage, dass die Hygienemaßnahmen der vergangen Monate den Anteil an Hausmüll deutlich haben steigen lassen. Einweggeschirr und Einwegmasken sind hier nur zwei Beispiele.
Probleme bereiten vielen Abfallwirtschaftsbetrieben derweil die Auswirkungen der Schließung vieler Restaurants in den vergangenen Monaten. Dadurch sei der Anteil an To-Go Verpackungen deutlich gestiegen. Viele Menschen hätten Essen im Restaurant bestellt und abgeholt. Nicht selten landen die Verpackungen nach dem Verzehr im Freien dann aber auf Feldwegen oder am Straßenrand. Illegaler Müll hat somit während der Coronakrise deutlich zugenommen.
Mehr Hausmüll heißt aber auch weniger Gewerbemüll
Die Abfallwirtschaftsbetriebe gehen für das Gesamtjahr 2020 trotzdem unterm Strich von einem "Nullsummenspiel" aus. Sprich: Das Gesamtaufkommen an Müll dürfte nicht deutlich steigen. Denn Gleichzeitig ist der Anteil an Gewerbemüll in den vergangenen Monaten um rund 10 Prozent gesunken. Auch hier sind die Gründe eindeutig: Geschlossene Unternehmen, weniger Produktion durch weniger Zulieferer und nicht zuletzt immer mehr Mitarbeiter im Home-Office sorgen bei den Unternehmen für ein geringeres Aufkommen an Müll.

