Saubere Stadt
Intelligente Mülleimer im Test
Intelligente Mülleimer Teil der Aktion „Sauberes Friedberg“
Überquellende Eimer, übler Gestank und angezogene Bienenschwärme – die Probleme rund um die Abfallbeseitigung in der Innenstadt sind vielfältig, wie Mario Foos, der Leiter der Stabsstelle Sauberes Friedberg erzählt. „Es gibt definitiv schönere Themen“, sagt Foos, und entsprechend stiefmütterlich würde der Bereich Müll oft behandelt. In Friedberg hat man sich deshalb auf Initiative der Ersten Stadträtin Marion Götz nach einer Organisationsanalyse im Jahr 2020 dazu entschlossen, eine eigene Stabstelle „Sauberes Friedberg“ zu gründen, um die Sauberkeit in der Stadt gebündelt anzugehen. Unterschiedliche Aktionen wie Kampagnen oder abfallpädagogische Angebote wurden in diesem Rahmen bereits organisiert, der Testlauf mit den intelligenten Mülleimern ist nun ein weiterer Ansatz, um für ein sauberes Stadtbild zu sorgen.

Smart und bedienungsfreundlich – die digitalen Mülleimer
Bei den „intelligenten Mülleimern“ handelt es sich um eine „Metallkiste, in der eine normale Mülltonne steckt“, die 120 bis 240 Liter Fassungsvermögen hat - normalerweise. Bei der smarten Version ist schließlich der Clou, dass der Müll von einem Stempel zusammengepresst wird, wodurch sich das Fassungsvermögen deutlich erhöht. „Durch dieses solarbetriebene Presssystem passt fünf- bis achtmal so viel in den Eimer. Dadurch verlängert sich natürlich auch der Leerungsrhythmus“, so Foos. Damit dieser entsprechend angepasst werden kann, wird der Eimer digital überwacht und ständig kontrolliert, wie voll der Eimer ist. Der jeweilige Stand wird an die zuständigen Mitarbeiter vom Betriebshof gemeldet, die die Touren wiederum so einrichten können, dass nur volle Eimer geleert werden und es keine unnötigen Leerfahrten gibt. „Die Beschäftigten des Bauhofs werden dadurch entlastet und auch der Ausstoß von Kohlendioxid im städtischen Betrieb wird verringert“, stellt Foos fest.
Erste Erfahrungswerte positiv
In Friedberg wurden zwei solcher Eimer für vier Wochen ausgeliehen und während des Testmonats an immer neuen und stark frequentierten Stellen in der Stadt platziert. Die Erfahrungswerte und Testdaten werden aktuell noch ausgewertet. Nach den ersten Einschätzungen aber tendiert die Erste Stadträtin als zuständige Dezernentin gemeinsam mit den Mitarbeitern dazu, derartige smarte Abfallbehälter für die Stadt anzuschaffen, auch wenn die Kosten mit mindestens 4000 Euro pro Eimer nicht gerade gering sind. „Den hohen Preis muss man natürlich gegenrechnen mit der Ersparnis durch weniger Fahrten und Personalaufwand“, so Foos. Klar sei außerdem auch: „Ein bis zwei Eimer helfen natürlich noch nicht groß weiter, aber ab einer Anzahl von fünf wird es interessant. Je mehr desto besser“, betont Foos. So könne zum Beispiel an dicht bevölkerten Orten wie der Fußgängerzone der Einsatz intelligenter Mülleimers eine echte Erleichterung darstellen und auch die Rückmeldungen der Bürger auf den zugewandten Müllbehälter seien durchwegs positiv gewesen in der Testphase.

