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  1. Praxis
  2. Katastrophenschutz
  3. Katastrophenschutz mit NINA
Die Smartphone-App NINA soll einen wichtigen Beitrag zum Katastrophenschutz leisten. ©BKK

Katastrophenschutz mit NINA

von Rebecca Piron
Redaktion | KOMMUNAL
12. September 2016
Bei Katastrophen effektiv warnen funktioniert am besten über das Handy, meint das BBK. Deshalb entwickelte es die Smartphone-App "NINA". Über NINA schicken Polizei, Feuerwehr und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Warnungen und geben Verhaltensanweisungen. Nordrhein-Westfalen beendet seine einjährige Pilotphase und zieht positive Bilanz.

"Was ist passiert? Wie soll ich mich Verhalten?", fragt Ralf Jäger, Innenminister von NRW. "Das sind die Fragen, die in so einer Situation dringend beantwortet werden müssen." Die NINA-App (Notfall-, Informations- und Nachrichten-App), die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entwickelt wurde, soll Bürgern genau diese Informationen liefern. Die App auf dem Smartphone benachrichtigt ihre Nutzer bei Gefahrensituationen am aktuellen Standort und auf Wunsch auch an weiteren gespeicherten Orten. Nach einer einjährigen Pilotphase sind nun fast alle Kommunen in NRW an das System zum Katastrophenschutz angeschlossen. Gewarnt wird bei Ereignissen wie Bombenentschärfungen, Raffinerieunfällen und Unwettern. Auch durch die Mitarbeit des Landes NRW konnte die App über das letzte Jahr optimiert werden. Eine neue verbesserte Version ist nun für Android- und Apple-Betriebssysteme verfügbar.

Christoph Unger, Präsident des BBK, Ralf Jäger, Innenminister von NRW und Thomas Geisel, Oberbürgermeister von Düsseldorf, tauschen sich zum Ende der Pilotphase über NINA aus. ©BBK

"Der Amoklauf in München hat uns gezeigt, dass Katastrophenschutz sehr wichtig ist", sagt Jäger. "Smartphones sind weit verbreitet. Deshalb erreichen wir so mehr Menschen, wenn es darauf ankommt." Verbunden ist die App mit dem modularen Warnsystem (MoWaS), das über eine Schnittstelle von verschiedenen Warnmultiplikatoren genutzt werden kann. Feuerwehrleitstellen, der Deutsche Wetterdienst und der Katastrophenschutz speisen Warnmeldungen in das System ein. Gehen Warnungen für den aktuellen Standort des Nutzers und weitere eventuell voreingestellte Orte (der Wohnort von Familienangehörigen beispielsweise) ein, bekommt der Nutzer eine Push-Nachricht. Nicht nur wird so unverzüglich informiert ohne Fernsehen oder Radio nutzen zu müssen, es werden auch sofort passende Handlungsanweisungen geliefert - bei einem Großbrand beispielsweise Fenster und Türen zu schließen.

Bisher 900.000 Downloads der App für Katastrophenschutz

Begonnen hat die Pilotphase in den Feuerwehrleitstationen Düsseldorf und Gütersloh. "Das MoWaS hat sich bewährt und ist seit über einem Jahr fester Bestandteil des Warnsystems der Feuerwehr Düsseldorf", sagt Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Bundesweit wurde die App zum Katastrophenschutz bisher 900.000 Mal heruntergeladen. Davon stammen alleine 100.000 Downloads aus Köln und Düsseldorf. "NRW ist mit der flächendeckenden Einführung von MoWaS auf lokaler Ebene bei der Warnung der Bevölkerung hervorragend aufgestellt", sagt Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Weitere Bundesländern ziehen nun nach. Auch in Berlin, Brandenburg,Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen gibt es mittlerweile einige Feuerwehrleitstellen, die über MoWaS warnen können. Die flächendeckende Nutzung in NRW ist bisher noch einzigartig.

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