Testphase geglückt: Medibus ist Erfolgsmodell
Mit dem Medibus bringen wir auf dem Land den Arzt zum Patienten. So können der Zugang zur medizinischen Infrastruktur verbessert und absehbare Probleme bei der ärztlichen Versorgung angegangen werden. Insbesondere älteren Menschen fällt in schwächer versorgten ländlichen Gebieten der Weg zum Arzt immer schwerer. Mit dem Medibus kann die medizinische Grundversorgung gestärkt werden.
Gute erste Zwischenbilanz
Dementsprechend gut fällt die Zwischenbilanz nach zehn Monaten aus: Die Sprechstunden sind voll ausgelastet. Pro Quartal hat der Bus durchschnittlich 1.300 Patientenbesuche. Und auch den teilnehmenden Ärzten gefällt das Modell. Der Vorteil für junge Ärzte: Sie müssen kein Geld in eine eigene Praxis stecken und sie sind nicht langfristig an einen Arbeitsort gebunden. "So können junge Mediziner auf dem Land arbeiten, aber dennoch in der Stadt wohnen. Ältere Menschen dagegen können in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, ohne für einen Facharztbesuch eine Tagesreise auf sich nehmen zu müssen", sagte Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung, bei Cisco Deutschland.

Medibus teurer als Hausarztpraxis
Das Unternehmen steuert die Technik für eine moderne Telemedizin-Ausstattung im Medibus bei. So können bei Bedarf Fachärzte zu den Hausarztbesuchen hinzugeschaltet werden. Kosten können durch den Medibus jedoch nicht gespart werden. Das Pilotprojekt wird über den Sicherstellungsfonds der Kassenärztlichen Vereinigungen und der Krankenkassen finanziert. Auf zwei Jahre soll es 600.000 Euro kosten. Damit sind die Kosten höher als für eine übliche Hausarztpraxis auf dem Land. Die Kassenärztliche Vereinigung sieht im Medibus daher nur eine Übergangslösung. Langfristig will sie auf Gesundheitszentren setzen.
Terminservice- und Versorgungsgesetz
Ein neues Gesetz, das Anfang Mai in Kraft tritt, könnte das Projekt Medibus jedoch unterstützen. Das Terminservice- und Versorgungsgesetz wird Kassenärztliche Vereinigungen dazu verpflichten, in unterversorgten Regionen eigene Praxen zu eröffnen oder mobile und telemedizinische Versorgungsangebote einzuführen.