Ärztemangel
Medizinische Versorgungzentren: Bayern unterstützt Neueinrichtungen
Medizinische Versorgung im ländlichen Raum: Im Einzelnen gefördert werden
- Maßnahmen zum Erhalt oder Verbesserung der ärztlichen Versorgung wie Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Teampraxen und medizinische Einrichtungen in kommunaler Hand;
- Imagekampagnen und Marketingaktivitäten zur Gewinnung von Ärzten;
- Mobilitätsangebote für Ärztinnen und Ärzte oder Patientinnen und Patienten, insbesondere die Einrichtung von Patientenfahrdiensten;
- Service- und Beratungsangebote der Gemeinden für Ärztinnen und Ärzte, die sich dort niederlassen möchten
Weitere Eckpunkte des Programms
- Pro Antrag sind bis zu 150.000 Euro drin, erwartet wird allerdings ein finanzieller Eigenanteil von 20 Prozent;
- Der Bewilligungszeitraum beträgt höchstens 4 Jahre;
- Das Programm läuft am 31. Dezember 2026 aus.
Informationen sowie Antragsformulare erhalten bayerische Kommunen auf dieser Website.
Für das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention ist diese Förderung ein wesentlicher Baustein, um die medizinische Versorgung auf dem Land, aber nicht nur dort, sicherzustellen. Gerade weil die geförderten Angebote, so heißt es aus dem Ministerium, für den Nachwuchs attraktiv sind:
Die Arbeit kann flexibel gestaltet werden
Es sind keine hohen Investitionskosten zu stemmen
Es gibt kein persönliches wirtschaftliches Risiko
Die Belastung durch bürokratische Vorgaben ist deutlich geringer.
Kaum eine Kommune betreibt ein solches Versorgungszentrum selbst. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach unterstreicht den Mehrwert solcher Einrichtungen im Allgemeinen, aber eben auch für die Gemeinden selbst: "Wenn sich vermehrt Kommunen bei der Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren engagieren, schaffen wir auch ein Gegengewicht zu investorengetragenen Versorgungszentren, denn hier besteht die Gefahr der Abhängigkeit von nur einem oder wenigen Leistungsanbietern.“
Kommunen, die mehr als 20.000 und nicht mehr als 30.000 Einwohner zählen, gehen auch nicht ganz leer aus, sofern sie besonderen Handlungsbedarf nachweisen können. Sie können nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern Förderanträge stellen. Infos dazu gibt es hier.
Medizinische Versorgungszentren in Zahlen:
- 4.897 Medizinische Versorgungszentren gibt es in Deutschland;
- 1.722 Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Vertragsverhältnis arbeiten in einem solchen;
- 28.390 sind in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt;
- die Träger sind vorwiegend Krankenhäuser (44 Prozent) oder Vertragsärzte oder Vertragstherapeuten (43 Prozent);
- Rechtsform ist überwiegend eine GmbH oder eine GbR;
- Fachrichtungen überwiegend: Chirurgie, Orthopädie, Innere Medizin sowie Hausärztinnen und Hausärzte;
Regionale Verteilung: Bayern ist schon heute vorne
- Bremen: 44 Medizinische Versorgungszentren
- Saarland: 54
- Mecklenburg-Vorpommern: 92
- Sachsen-Anhalt: 107
- Schleswig-Holstein: 124
- Brandenburg: 132
- Thüringen: 143
- Hamburg: 146
- Rheinland-Pfalz: 182
- Sachsen: 252
- Westfalen-Lippe: 374
- Hessen: 392
- Berlin: 399
- Niedersachsen: 405
- Baden-Württemberg: 464
- Nordrhein: 557
- Bayern: 1.030
(Stand 31.12.2023, Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung)


