Niedersachsen: Kampf gegen Ärztemangel!
Kurzfristig müssen 200 weitere Medizinstudienplätze geschaffen werden!
Wenn in den nächsten zehn Jahren rund 1000 Ärzte in Rente gehen, braucht Niedersachsen Nachwuchsmediziner. Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund fordert deshalb, dass sich das Land nicht darauf verlassen soll, dass die notwendigen Ausbildungskapazitäten von anderen Bundesländern geschaffen werden. Vielmehr fordert er, dass die neue Regierung kurzfristig 200 weitere Medizinstudienplätze schafft, um dem Ärztemangel entgegen zu wirken!
Die Landarztquote muss umgehend eingeführt werden!
Gegen den Ärztemangel in ländlichen Regionen können die Länder eine sogenannte Landarztquote einführen. Mit dieser können 10 Prozent der Medizinstudienplätze vorab an Bewerber vergeben werden, die sich dazu verpflichten, für bis zu zehn Jahre nach Studium und Weiterbildung in ländlichen Regionen zu arbeiten, in denen es einen Ärztemangel gibt oder denen ein Ärztemangel kurz bevor steht. Weil es circa 12 Jahre dauert, bis die Studenten ausgebildet sind und Patienten behandeln dürfen, fordern der Niedersächsische Städte-und Gemeindebund und die Kassenärztliche Vereinigung, dass die Landarztquote schnellstmöglich eingeführt wird, sodass sich der Ärztemangel nicht noch weiter verstärkt.
Die Arbeit als Arzt im ländlichen Raum muss attraktiver werden!
Während andere Flächenländer wie Bayern und Nordrhein-Westfalen bereits attraktive Förderprogramme für Ärzte anbieten, hinkt Niedersachsen in dem Bereich noch hinterher. In Bayern kriegen Medizinstudenten beispielsweise ein Stipendium, wenn sie ihre Facharztweiterbildung im ländlichen Raum absolvieren und dort im Anschluss noch für fünf weitere Jahre tätig sind. Außerdem unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium die Niederlassung von Haus-und Fachärzten im ländlichen Raum mit bis zu 60.000 Euro. Damit Niedersachsen den Wettbewerb um die besten Köpfe langfristig nicht verliert, müsste das Bundesland so schnell wie möglich selbst aktiv werden…