Obike verliert gegen die Münchner

München war die erste Stadt in der Obike sich ausgebreitet hat. Ohne Hinweis an die Münchner Bürger waren knapp 7.000 Fahrräder quasi über Nacht aufgestellt worden. Zum Teil Duzende an der gleichen Stelle. Da man die Fahrräder abstellen kann, wo man möchte, standen sie bald an jeder Ecke im Weg. Ein schlechter Start für das Unternehmen. Und auch Nutzer waren schnell irritiert. Obwohl das Angebot des singapurischen Unternehmens deutlich günstiger ist als die deutschen Konkurrenten, waren die Anfangskosten exorbitant viel höher. Eine Kaution, die bei deutschen Anbietern nicht üblich ist, von 79 Euro wurde erhoben. Mittlerweile ist das Unternehmen mit dem Preis runtergegangen. Und auch die Tatsache, dass die Bewegungsdaten über die App während der Ausleihe getrackt werden, ist für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich.
Ohne Obike kann München seine Ziele nicht einhalten
In München und auch in vielen anderen Städten, in denen Obike operiert, wie Sydney, Melbourne und Zürich machen einige Bürger ihrem Unmut durch Vandalismus Luft. Für die Münchner hat das scheinbar zum Erfolg geführt, denn der Großteil der Obikes wird bis Ende April aus dem Stadtbild verschwinden. Damit verschwindet allerdings auch die Chance der Stadt ihre Ziele in Sachen Leihfahrräder zu erreichen: Bis Ende des Jahres wollte München 12.000 Leihfahrräder in der Stadt haben. Die Münchner Verkehrsbetriebe stocken ihre Räder zwar von 1.200 auf 3.200 auf und auch die Deutsche Bahn hat 1.200 Leihräder in München. Doch insgesamt wird man vermutlich höchstens 6.000 Leihräder bis Ende des Jahres erreichen. Gerade einmal die Hälfte, der anvisierten Zahl.