Privatschule: so kommt sie auch in Ihre Stadt
Für wen ist die Gründung einer Privatschule ideal?
„Wir lösen dadurch unser Infrastrukturproblem – wir können schließlich nicht beliebig viele erste Klassen an den kommunalen Schulen einrichten“, sagt Weigler. Allein in diesem Jahr werden an den beiden staatlichen Grundschulen sieben erste Klassen starten, im Jahr zuvor waren es sechs. Doch es ist noch nicht allzulange her, da gab es in Wolgast gerade einmal zwei erste Klassen. „Und wenn das Schulgebäude auf dem Kirchplatz wieder in Betrieb geht, bringen wir auch etwas neues Leben in die Innenstadt“, sagt Weigler. „Die Eltern bringen und holen ihre Kinder, das wird dem Stadtzentrum gut tun.“ Bis das alte Schulhaus allerdings saniert ist, muss die freie Schule in einem provisorischen Gebäude starten. Und über die Finanzierung der Sanierung laufen derzeit auch noch Verhandlungen. Doch der Wolgaster Bürgermeister freut sich auf die neue Schule. Er sieht sie als ein Stück Bildungsvielfalt in seiner Stadt: „Wo es vernünftige Bildung gibt, ziehen auch junge Familien hin“, sagt er und hofft dabei etwa auf Universitätsabsolventen und Beschäftigte der nahegelegenen Universität Greifswald. Womit der Bürgermeister aus dem äußersten Nordosten Deutschlands bundesweit keineswegs alleine ist. Denn immer mehr Kommunen suchen nach Möglichkeiten, mit einer freien Schule ihr Schulnetz zu ergänzen. Oder sie versuchen, durch die Ansiedelung eines freien Trägers eine Schule am Leben zu erhalten, die es nach der staatlichen Schulplanung eigentlich nicht mehr geben darf.