
So lernen Jugendliche in den Tablet-Klassen im Carolinum. © Rebecca Piron
Tablet in der Schule - Raus aus der Kreidezeit
Wer hat sich als Kind nicht vor Max und Moritz‘ gemeinem Lehrer Lämpel gefürchtet, der mit erhobenem Zeigefinger drohte? Heute sieht Schule anders aus. Lehrer verstehen sich als Hilfesteller, Frontalunterricht wird durch Interaktion ersetzt und die Kreide weicht dem Tablet.
Matheunterricht im Neustrelitzer Carolinum: Auf den Tischen liegen Bücher, Collegeblöcke und – das Tablet. Heute geht es um Funktionsgraphen. Vorne steht Mathematiklehrer Hans-Herbert Larisch vor Tafel und Fernseher. Mit Kreide notiert er eine Funktion und möchte etwas zum dazugehörigen Graphen erfahren. Die Schüler reagieren zögerlich. „Das sieht aus als bräuchtet ihr noch ein bisschen Übung“, sagt Larisch. „Nehmen wir einfach das Gerät.“ Nun geschieht, was Menschen, die vor der Jahrtausendwende zur Schule gegangen sind, völlig fremd ist: Die Elftklässler nehmen das Tablet zur Hand, öffnen ihr Mathematikprogramm und experimentieren spielend leicht mit den Graphen.