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  3. Tiny Rathaus: Das Gemeindeamt im Mini-Format als Erfolgsmodell
Tiny Rathaus Kiel während einer Veranstaltung
Am Tiny Rathaus kommt man schnell ins Gespräch.
© J. Radtke/Anscharcampus

Bürgerbeteiligung

Tiny Rathaus: Das Gemeindeamt im Mini-Format als Erfolgsmodell

von Carmen Molitor
3. August 2022
Alternative Wege der Bürgerbeteiligung geht Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel. Seit dem Sommer nutzt sie ein „Tiny Rathaus“ als neue Möglichkeit zum Dialog mit der Stadtgesellschaft. Es kann Bühne, Werkstatt oder gute Stube sein – je nachdem, wofür es gebraucht wird.

Am Anfang ging es ums „Beschnüffeln“: Für ein paar Tage im Jahr 2020 stand ein geliehenes Tiny Haus im Innenhof des neuen Rathauses in Kiel. Die Verwaltungsbeschäftigten waren aufgerufen, es zu begutachten und sich davon inspirieren zu lassen. Vor allem jene, die sich mit Themen wie Klima, Mobilität und Stadtentwicklung befassen. Und dann zu überlegen: Wie würden sie ein solches „bewegliches Häuschen“ im Dialog mit der Bürgerschaft einsetzen? Wie könnte es zum „Tiny Rathaus“ werden?

Tiny Rathaus als Instrument zur Partizipation

Geboren war die Idee zur kleine Dialogvariante des großen Rathauses in der Zusammenarbeit des Referates „Kreative Stadt“ mit dem Kreativzentrum Anscharcampus. Sophie Mirpourian vom Anscharcampus hatte im dänischen Aarhus studiert und von der Kieler Partnerstadt die Idee mitgebracht, Tiny Häuser als öffentliches Kommunikations- und Dialoginstrument zu nutzen. Sie schlug der Stadt Kiel vor, ein solches Haus für die Bürgerpartizipation zu nutzen und der gefiel das. „Es passt sehr gut zur Leitlinie für Bürgerbeteiligung, die Kiel sich gegeben hat“, erklärt Annette Wiese-Krukowska, Referatsleiterin Kreative Stadt und ehemalige Stadtsprecherin. „Es zahlt auf den Gedanken der kooperativen, der mitwirkenden Stadtgesellschaft ein und gleichzeitig zeigt es auch die Kreativität von Stadtverwaltung.“

Mit Testwochen das Konzept geschärft

Die Verwaltungsangestellten sahen das auch so und steuerten eine Reihe von Vorschlägen bei, was man mit dem Tiny Haus machen könnte. 2021 testen die Initiatorinnen das Projekt unter „Livebedingungen“ und bekamen das Feedback der Bürgerinnen und Bürger. Als dritter Partner neben der Stadt und dem Anscharcampus kam die Smarte KielRegion mit ins Projekt, die zum Bundesförderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ gehört. Die Smarte KielRegion kümmerte sich um Fördermittel des Bundes, mit denen das kleine Rathaus vorläufig bis Ende 2022 finanziert werden kann.

In der Partnerstadt Aarhus gebaut

Seit dem Juni 2022 steht nun ein Tiny Rathaus, das Kiel in der Partnerstadt Aarhus bauen ließ, alle paar Tage in einem anderen Stadtteil und bietet den Kielern Informationen, Mitmachmöglichkeiten oder Diskussionen zu den unterschiedlichsten Themen aus der Stadtverwaltung.

Es funktioniert so: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und zivilgesellschaftliche Akteure, wie Vereine und Organisationen, bewerben sich mit einer Veranstaltungsidee und geben Datum, Dauer und den gewünschten Ort an, wo der Wagen stehen soll. Gibt es grünes Licht des Projekt-Steuerungskreises, wird ihnen das Tiny Rathaus an den gewünschten Ort gefahren und für die Veranstaltung vorbereitet. Dafür ist Community Managerin Lisa JM Radtke vom Anscharcampus zurzeit zuständig: „Ich organisiere, wann das Tiny Rathaus wo ist, und wer da was macht“, erklärt sie. „Letzteres hat einen bestimmten Vorlauf. Ich betreue die, die kommen und ihr Projekt vorstellen, die eine offene Sprechstunde oder einen Workshop geben, die den Raum eben nutzen. Dann gibt es eine Schlüsselübergabe und die Leute können schalten und walten, wie ihr Format es braucht.“

Bürgerpartizipation anzubieten ist jetzt leichter

Ein praktischer Nebeneffekt: „Bisher mussten die Menschen, die etwas anboten, oft einen Pavillon aufbauen, einen Tisch, Stühle und das ganze Infomaterial hinschleppen“, beschreibt Radtke. „Dann hat man noch drei Koffer dabei, die Beachflag und dann geht noch der Wind - da ist man schon völlig fertig, bevor der Tag losgeht.“ Sie lacht. Mit dem Tiny Rathaus habe man nun einen kompakteren und transportableren Raum, der den Weg zur Beteiligung vereinfacht. „Die Menschen, die etwas anbieten, sollen den Kopf für das Wesentliche freihaben.“

Als Bühne, Werkstatt oder gute Stube genutzt

Es gibt drei Kategorien, wie man den Raum nutzen kann: als Bühne, als Werkstatt und als Stube, erklärt Radtke. „Man kann das Tiny Rathaus als eine Bühne sehen, um Informationen nach draußen zu tragen. Zum Beispiel, um ein neues Bauvorhaben vorzustellen. Oder, wenn es um Ankündigungen geht, dient es als Sprachrohr in die Stadtbevölkerung“, sagt sie. Auch als Werkstatt für Bürgerbeteiligung sei es geeignet: „Darunter verstehen wir, dass man Workshops macht und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern an einem Thema arbeitet.“ So wird das Tiny Rathaus im August im Stadtteil Holtenau stehen, wo auf einem ehemaligen Marinegelände eine neue Wohnbebauung geplant ist. „Dort kommt das Stadtplanungsamt zu uns und macht mithilfe einer spezialisierten Firma einen Beteiligungsworkshop, der auf verschiedene Personengruppen ausgelegt ist. Zum Beispiel will man dezidiert mit Kindern und Jugendlichen über Quartiersentwicklung sprechen: Wie stellt ihr euch das hier vor, wie soll das sein, wie wollt ihr hier wohnen?“ Auch als eine Art „gute Stube“, als Raum für intensive Gespräche soll das Tiny Rathaus genutzt werden. „Offene Sprechstunde ist da das Stichwort“, so Radtke.

Zufrieden mit der Nachfrage

Auf einer Internetseite sind alle geplanten Standorte und die einzelnen Veranstaltungen vermerkt. Die potenziellen Besucherinnen und Besucher erfahren auch über Social Media Kanäle und die eigenen Info-Kanäle der veranstaltenden Abteilungen von dem Programm. Bei manchen Veranstaltungen muss man sich vorher anmelden, bei anderen nicht. „Da man im Stadtraum steht, hat man viel mit so genannter Laufkundschaft zu tun“, berichtet Radtke. „Es kommen immer wieder Leute vorbei, die eigentlich schnell irgendwo hinwollen und es eilig haben. Die dann aber doch noch zehn Minuten bleiben, weil sie es spannend finden. Man merkt, wie man die Passantinnen und Passanten zum Überlegen bringt, eigene Idee zu formulieren.“ Mit der Anzahl und Qualität der Bewerbungen aus der Verwaltung sei man zufrieden. „Die Bewerbungsphase ist ja erst Anfang Juni losgegangen. Wir haben gefragt: Was wollt ihr machen, wo wollt ihr das machen, wann wollt ihr das machen? Anhand dessen hat sich ein Fahrplan entwickelt.“

Schönes Wetter gehört beim Tiny Rathaus dazu

Noch bis Oktober soll das Tiny Haus auf den Kieler Plätzen im Zentrum und in den Stadtteilen unterwegs sein, dann ist die Saison vorbei. Mit seinen nur 8,6 Quadratmetern Fläche können natürlich kaum Veranstaltungen im Inneren veranstaltet werden. „Die Menschen sitzen oder stehen davor“, erklärt Wiese-Krukowska. „Es sind Open Air Veranstaltungen.“ Die Initiatorinnen sehen sich zurzeit in einer Versuch-und-Irrtum-Phase. „Je mehr ausprobiert wurde, desto besser weiß man, was geht und was nicht. Wir kriegen Rückmeldungen und können dann den nächsten raten: Versuch nicht das, das funktioniert nicht, aber wenn du das machst, das wird", sagt die Referatsleiterin.

Was das Tiny Rathaus bis zum Ende der Projektphase im Dezember erreichen soll, beschreibt Lisa JM Radtke so: „Mein Bild ist, dass das Tiny Rathaus dann Menschen zusammengebracht hat, die vorher nie zusammengekommen wären. Wie schön wäre es, wenn jemand aus dem Umweltamt mit jemanden von Fridays for future und vielleicht von einem Projekt, das Foodsharing betreibt, sich treffen würden und sich danach fragen: Können wir etwas zusammen machen?“

Kommunikationsbarrieren überwinden

Referatsleiterin Annette Wiese-Krukowska setzt darauf, dass das Tiny Rathaus "Barrieren in der Kommunikation" überwinden kann. „Ich hoffe, dass es von der Stadtverwaltung als bereichernd empfunden wird, die Perspektive der Bürger aufzunehmen.“ Das gelte auch für kritische Stimmen, die man vor Ort hören wird. „Wenn ich merke, da ist ja ordentlich Dampf, dann muss ich gucken, warum ärgert etwas die Leute so? Gibt es eine andere Möglichkeit, das zu gestalten?“ Eine Stadtverwaltung sollte eine konstruktive Weise des Dialogs mit den Bürgern anstreben, findet die Referatsleiterin. Dazu passe das neue, „lernende Vehikel“ gut.

„So ein Tiny Rathaus wie bei uns gibt es weltweit nach unserer Kenntnis nicht“, fasst Annette Wiese-Krukowska zusammen. Gegen mögliche Nachahmer habe man in Kiel aber absolut nichts.

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