Kommunikation
Direkter Draht zwischen Bürgern und Kommune mit der „LösBar“
„LösBar“ statt Bürgerportal
„Früher hatten wir ein Bürgerportal auf unserer Webseite, über das die Bürger mit der Kommune Kontakt aufnehmen konnten, wenn sie etwas mitteilen oder nachfragen möchten“, erzählt Ebeling. Das Portal jedoch sei kaum genutzt geworden. „Da haben wir gesagt: Das kann ja nicht sein, dass bei uns nicht auch mal was kaputt ist – offensichtlich ist das nicht der richtige Weg und vielen zum umständlich“, so Ebeling. Bei der Suche nach einer Alternative hat man schließlich die „LösBar“ entdeckt.

Teil der DorfFunk-App
Die LösBar ist eines von mehreren Angeboten der sogenannten „DorfFunk"-App, die sich auf dem Handy installieren und bedienen lässt. So finden sich dort laut Ebeling ein „Biete – Suche“-Bereich, können Verwaltung ebenso wie Verein und Verbände aktuelle Veranstaltungen einstellen und gibt es einen „Plausch-Bereich“ für den Austausch der Bürger untereinander über aktuelle Themen in der Gemeinde. Die „LösBar“ dient hingegen speziell der Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung über konkrete Dinge. „Unsere Bürgerinnen und Bürger sollten einen möglichst direkten Draht ins Rathaus erhalten, auf dem Mängel und Hinweise unkompliziert, schnellstmöglich und von unterwegs gesendet werden können“, sagt Ebeling.
Niedrigschwellig und unkompliziert
Bei der „LösBar“ handelt es sich laut der Bürgermeisterin um ein „niedrigschwelliges Angebot, das sich gut von den Bürgern bedienen lässt“. Konkret läuft die Benutzung folgendermaßen ab: Fällt einem User etwas auf, etwa eine nicht funktionierende Straßenlaterne, kann er davon ein Foto machen, dieses in der App hochladen, den Standort bestimmen und einen kurzen Infotext formulieren. Sobald die Nachricht versandt ist, ploppt diese direkt bei den zuständigen Mitarbeitern im Ordnungs- und Bauamt auf. Diese stimmen sich intern ab, wer auf die Nachricht antwortet und reagieren dann umgehend auf die Meldung durch die Bürger. Gibt es Rückfragen, können diese via den Chat in der „LösBar“ gestellt werden. In Anschluss daran wird der gemeldete Mangel durch die Gemeindemitarbeiter möglichst rasch behoben.
Weitreichendes Digitalisierungskonzept in Südheide
Während die User die App einfach nur auf dem Handy installieren müssen, wurde die technische Einführung der App bei der Kommune zusammen mit dem Fraunhofer-Institut und der Vernetzungsstelle Digitale Dörfer Niedersachsen durchgeführt. Dies hat laut Ebeling gut funktioniert. „Es gab zu Beginn zwar häufiger Mängelmeldungen, aber diese wurden rasch behoben und die Kollegen im Rathaus haben die LösBar schnell akzeptiert und genutzt“, so die Bürgermeisterin. Damit ist die „LösBar“ ein weiterer Teil des Digitalisierungskonzeptes in Südheide. Als Modellkommune im Landkreis Celle wird in Südheide die Umsetzung des Online-Zugang-Gesetzes erprobt und wurden bereits etliche Dienstleistungen online organisiert, wie Ebeling berichtet.
Engerer Kontakt zwischen Verwaltung und Bürgern
Seit einem guten Jahr ist die „LösBar“ in Südheide im Einsatz. Anfangs wurde die neue Kommunikationsmöglichkeit seitens der Kommune stark beworben, mittlerweile ist das nicht mehr nötig, wie Ebeling feststellt. „Die LösBar ist ein digitales Instrument, das tatsächlich auch genutzt wird und die User nicht überfordert. In unserer Gemeinde ist sie mittlerweile weithin bekannt und wird immer öfter verwendet“. Dabei würde die häufigere Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung zu einer engeren Bindung der Einwohner an ihren Heimatort führen und schätzen die Bürger die direkte und kurzfristige Reaktion auf ihre Nachrichten. „Das bindet natürlich Arbeitszeit, aber die ist gut investiert“, sagt Ebeling. Und auch die Gemeindemitarbeiter selbst erhalten nicht selten eine Bestätigung für ihre Arbeit. „Wir bekommen regelmäßig die Rückmeldung: Danke Gemeinde, dass ihr das repariert habt oder danke, dass die Blumen so schön gepflegt werden. Das ist ein schönes Feedback“, so Ebeling.

