Datenaustausch zwischen Behörden
Wie steht es um die Deutsche Verwaltungscloud?
Was bedeutet Cloud-Computing?
Der Begriff bedeutet, IT- Services je nach Bedarf über das Internet zu nutzen. Dafür stehen zentrale Rechenzentren mit leistungsstarken Servern zur Verfügung, anstelle vieler Einzellösungen an verschiedenen Orten. Zu den Cloud-Diensten zählen beispielsweise Speicher, Software-Anwendungen oder virtuelle Server. Ein wesentlicher Aspekt ist die Sicherheit: Daten müssen geschützt und gesichert übertragen werden können – insbesondere in der öffentlichen Verwaltung.
Was steckt hinter der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie (DVS)?
Ihr Ziel ist es, eine föderale IT-Infrastruktur für die öffentliche Verwaltung der Kommunen, der Länder und des Bundes zu schaffen. Sie soll Behörden sämtlicher Verwaltungsebenen befähigen, souveräne Multiclouds und Software-Lösungen zu nutzen und Daten sicher auszutauschen. Um bereits bestehende und zukünftige Cloudlösungen zusammenzubringen, werden gemeinsame Standards und offenen Schnittstellen vorgegeben. Die DVS ist eine Maßnahme der „Strategie zur Stärkung der Digitalen Souveränität der IT der öffentlichen Verwaltung“. Sie ist ebenfalls Bestandteil der Multicloud-Strategie der aktuellen Bundesregierung.
Was heißt Multicloud-Strategie?
Gemeint ist, dass Verwaltungen und Behörden zwischen verschiedenen Cloudanbietern wechseln können. Es soll möglich sein, Daten, Benutzerverzeichnisse oder Fachanwendungen von einem Anbieter zu einem anderen umzuziehen.
Was ist der Stand der Dinge bei der Deutschen Verwaltungscloud?
Die gute Nachricht: Die praktische Umsetzung der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie hat begonnen. Erste Anwenderszenarien wurden 2022 in einer Pilotphase getestet. Die bundesweite Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister govdigital eG entwickelte ein sogenanntes Minimal Viable Product für die künftige Koordinierungsstelle der Deutschen Verwaltungscloud. Dabei entstand eine erste Version des Cloudservice-Portals, über das einzelne Dienste von IT-Dienstleistern angeboten und von Pilotanwendern aus den Verwaltungen genutzt werden können.
Im Juli 2023 startete die tatsächliche Umsetzungsphase der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie. Und seit Januar 2024 realisieren die Föderale IT-Kooperation (FITKO) zusammen mit der govdigital die Deutsche Verwaltungscloud. Wie von der 41. IT-Planungsratssitzung beschlossen, ist das Kernziel „die Definition und der Aufbau eines schrittweise wachsenden Portfolios von Diensten, die in der Deutschen Verwaltungscloud bereitstehen und von den IT-Dienstleistern der Kommunen, Länder und des Bundes bezogen und genutzt werden können.“
Wie profitiert die Verwaltung von einem übergreifenden Cloud-Computing?
Cloud-Services sind flexibel. Das heißt: In Zeiten hoher Auslastung, etwa bei Wahlen oder einer hohen Anzahl von Flüchtlingen, können Behörden unkompliziert mehr Speicherplatz oder Rechenpower beanspruchen. Wenn Fachverfahren und Onlinedienste bundesweit einheitlich verwaltet werden, kann das Kosten sparen und Ressourcen schonen. In Anbetracht des Fachkräftemangels ist das – gerade in der öffentlichen Verwaltung – ein beträchtlicher Mehrwert. Denn mit digitalen Arbeitsprozessen lässt sich eine hohe Arbeitslast besser stemmen. Auch sorgt eine einheitliche IT-Infrastruktur für einen verbesserten Umgang mit Daten. Die Nutzung, Speicherung und der Austausch von Daten werden aufgrund einheitlicher Standards und Schnittstellen einfacher und effektiver. Darüber hinaus profitieren die Bürgerinnen und Bürger von den cloudbasierten Behördendienstleistungen: Bearbeitungen sind z. B. schneller, papierlos und online möglich.
Welche Hürden gibt es für eine föderale Cloud-Infrastruktur?
Die größten Herausforderungen sind: Wie können die Daten sicher und rechtskonform verwaltet werden? Und wie lassen sich Abhängigkeiten von sogenannten Hyperscalern, großen Cloud-Service-Anbieter, vermeiden?
Für die Deutsche Verwaltungscloud wird sowohl eine besondere Architektur als auch ein spezielles Hosting-Konzept entwickelt, damit der Datenschutz gewährleistet ist. Diese besonderen Anforderungen sind in der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie festgehalten.
Um die Deutsche Verwaltungscloud sicher zu gestalten, muss sie digital unabhängig sein. Dafür nutzt man den Begriff „souveräne Cloud“. Das bedeutet: Sie muss in jedem Fall die Hoheit über die gespeicherten Daten haben. Das gelingt, indem die öffentliche Verwaltung nicht auf einzelne Cloud-Anbieter oder -Technologien setzt. Stattdessen sollen standardisierte, modulare IT-Architekturen entwickelt und genutzt werden.
Sie möchten erste Cloud-Services der Deutschen Verwaltungscloud nutzen? Hier finden Sie Informationen und das Kontaktformular.
Die deutsche Verwaltungscloud-Strategie als PDF:


