Elektromobilität - Tipps für Kommunen
Der Weg zur Elektromobilität: Tipps für Kommunen
Bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte können sich die Kommunen auf eine rasant wachsende Palette elektromobiler Produkte und Dienstleistungen etablierter Unternehmen und innovativer Startups stützen. Umfassende Verzeichnisse, wie der Kompetenzatlas von eMobilitätOnline.de (Link: http://www.kompetenzatlas.info), bieten einen direkten Überblick und Zugriff auf alle relevanten Akteure der Elektromobilität in Deutschland, von spezialisierten Consultingfirmen über Ladestations-Anbietern bis hin zu Sharing-Systemen. Die Elektromobilität ist bereits im Kommen, für Kommunen ist jetzt die beste Zeit zum Handeln.
Elektrofahrzeuge werden in der kommunalen Praxis bereits erfolgreich eingesetzt
Der kommunale Einsatz muss sich keineswegs nur auf Elektroautos beschränken, auch wenn in den behördlichen Fuhrparks die weithin sichtbare Integration von elektrisch angetriebenen, umweltfreundlichen Pkw Vorbildcharakter hat und die Alltagstauglichkeit elektrischer Antriebe Tag für Tag unter Beweis stellt. Lokal emissionsfreie, leise Elektrofahrzeuge können heute bereits in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden, wie folgende Praxisbeispiele zeigen.
Praxistipp 1: Dank Einkaufskooperationen günstigere Preise erzielen
Dass die Elektromobilität über die U- und S-Bahnen bereits seit Jahrzehnten ebenso fester wie erfolgreicher Bestandteil der urbanen Infrastruktur sind, wird heute gerne übersehen. Auf Akkus statt auf Oberleitungen werden die Busse des ÖPNV der Zukunft setzen. Mittlerweile werden in mehreren Dutzend Städten in Deutschland Elektrobusse im Linienverkehr erprobt, um die neue Antriebstechnologie unter Praxisbedingungen zu testen. Dies verläuft überwiegend erfolgreich und vor allem mit durchweg positivem Feedback seitens der Fahrer und Passagiere sowie der Anwohner. Anhaltend schlechte Luftwerte in vielen großen Städten machen den Einsatz von E-Bussen in Innenstadtbezirken ohnehin zu einem unabdingbaren Baustein im Bemühen um eine bessere Luftqualität. Natürlich, noch sind elektrisch angetriebene Busse teurer als konventionelle Dieselbusse. Aber die geringeren Wartungs- und Betriebskosten sowie das gemeinwohlorientierte Handeln der Kommunen sind bereits heute gewichtige Argumente. Eine Möglichkeit, günstigere Konditionen auszuhandeln sind Einkaufskooperationen, wie sie Berlin und Hamburg kürzlich im Rahmen einer Beschaffungsinitiative für E-Busse vereinbart haben. (Link: https://www.emobilitaetonline.de/news/politik/2692-200-e-busse-pro-jahr-berlin-und-hamburg-vereinbaren-einkaufskooperation). Und die Preise werden mit jedem Jahr sinken.
Praxistipp 2: Elektrische Nutzfahrzeuge für die Straßenreinigung und Müllabfuhr
Die sinnvollen Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrzeugen in Kommunen sind vielfältig. Nahezu jedes Fahrzeug kann durch eines mit elektrischem Antrieb ersetzt werden, das bei Elektroautos vielfach eingebrachte Argument einer eingeschränkten Reichweite greift für die kommunalen Zwecke mit überschaubaren Distanzen und in der Regel planbaren Fahrstrecken meist nicht. Elektrotransporter, wie sie heute bereits von kleineren und größeren Herstellern angeboten werden, können vom städtischen Bauhof und vom Gartenbauamt eingesetzt werden. Für saubere Wege und nebenbei saubere Luft könnte eine elektrisch angetriebene Kehrmaschinen sorgen, wie sie aktuell im westfälischen Münster erfolgreich eingesetzt wird. Eine einzige elektrische Straßenkehrmaschine kann nach Aussage des Betriebsleiters der Münsteraner Abfallwirtschaftsbetriebe über ihr gesamtes Leben bis zu 26 Tonnen CO2 einsparen – jährlich. Hinzu kommt der Vorteil des bedeutend leiseren Betriebs. Ein anderes Beispiel ist der mittlerweile zu Bekanntheit gelangte StreetScooter, der nicht nur für die Post Briefe und Pakete ausfährt, sondern im Auftrag von Kommunen Papierkörbe leert, wie dies bspw. gerade in Gelsenkirchen testweise der Fall ist. https://www.emobilitaetonline.de/news/produkte-und-dienstleistungen/3178-pilotprojekt-streetscooter-wird-zum-flüsterleisen-müllsammler
Praxistipp 3: Durch Carsharing Auslastung elektrischer Dienstfahrzeuge erhöhen
Einen weiteren, wesentlichen Baustein in der urbanen, multi-modalen Mobilität bildet das Carsharing. Kommunen können die steigende Beliebtheit und Akzeptanz der shared mobility sehr gut für sich nutzen, indem sie nicht nur das Carsharing fördern, sondern bspw. ihren eigenen Elektroauto-Fuhrpark nach Dienstschluss und an den Wochenenden im Rahmen eines Carsharing-Services der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist mit ihren elektrischen Dienstfahrzeugen als bundesweit erste Stadtverwaltung diesen innovativen Schritt gegangen und untersucht derzeit mit ihren Kooperationspartnern die wirtschaftlichen Potenziale dieses Mobilitätskonzepts. Ein Konzept, das auch und gerade für kleinere Gemeinden interessant sein könnte. (Links: https://www.emobilitaetonline.de/news/produkte-und-dienstleistungen/2182-duesseldorf-teilt-seine-elektroautos , https://www.duesseldorf.de/umweltamt/aktuell/detailseite/newsdetail/elektroautos-der-stadt-jetzt-privat-zu-mieten.html)
Kommunen profitieren von Förderung
Die Förderung der Elektromobilität im kommunalen Kontext durch die Bundesregierung macht den Einsatz von E-Fahrzeugen für Kommunen besonders interessant. Mit der bis 2019 laufenden Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI (Link: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/foerderrichtlinie-elektromobilitaet.html?nn=12830)will das Bundesverkehrsministerium gezielt die kommunalen Akteure beim Aufbau der Elektromobilität vor Ort unterstützen. So werden bspw. die elektromobilitätsbedingten Mehrkosten bei der Beschaffung von Elektrofahrzeugen ausgeglichen und der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur gefördert. Auch die Erstellung zukunftsweisender Elektromobilitätskonzepte für Gemeinden und Landkreise soll durch das Förderprogramm forciert werden. Speziell für Kommunen wurde das Starterset Elektromobilität (Link: http://www.starterset-elektromobilität.de) konzipiert. Auf diesem Informationsportal, in das u.a. die Ergebnisse aus den Modellregionen Elektromobilität fließen, werden praktische Handlungsempfehlungen gegeben, die Kommunen beim Umstieg auf umweltfreundliche Technologien und nachhaltige Mobilitätskonzepte dienlich sein können. Mit der Gewährung von Privilegien, wie kostenfreiem Parken in Innenstädten, können Kommunen zudem selbst gezielt Anreize für Elektroautos setzen. Welche Auswirkungen die größere Verbreitung von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz haben wird, ist Gegenstand von Untersuchungen. Fest steht: Die Netzbetreiber und Kommunen müssen sich auf den kommenden Mehrbedarf an Strom vorbereiten, um auch in Zukunft ein leistungsfähiges Stromnetz gewährleisten zu können. Fest steht ebenfalls, dass diese Aufgabe zu meistern ist und die zu erwartenden Vorteile den Aufwand weit hinter sich lassen. Kürzlich hat die Hansestadt Hamburg eine zu dieser Frage eine Metastudie Elektromobilität in Auftrag gegeben. (Link: https://www.emobilitaetonline.de/news/forschungsprojekte/3181-elektroautos-und-das-stromnetz-hamburg-veröffentlicht-metastudie) Der Autor: Christian Milan ist Inhaber der Online-Plattform www.eMobilitaetOnline.de . Die Seite hat es sich zur Aufgabe gemacht, Zulieferer, Dienstleister und Kooperationspartner der Elektromobilität zu vernetzen. Mit dem Portal soll auch Kommunen das Thema näher gebracht werden.