Künstliche Intelligenz
Stadtverwaltung setzt auf Avatar für Gehörlose
Gebärden-Avatar geht an den Start
„Bei dem Gebärden-Avatar handelt es sich um ein Entwicklungsprojekt, an dem sich die Stadt finanziell mit einem mittleren vierstelligen Betrag beteiligt“, wie Monika Blank, die Sprecherin der Verwaltung, KOMMUNAL erläuterte. „Wir haben die Zusage, dass wir die ersten Videos demnächst bekommen.“ Der Avatar soll immer wieder dazulernen – und immer mehr Texte in Gebärdensprache übersetzen können.
Mehr als 40 Kommunen in Deutschland sollen sich an dem Projekt beteiligen. Zugrunde liegen Forschungsergebnisse aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt AVASAG. Diese Abkürzung steht für Avatar-basierter Sprachassistent zur automatisierten Gebärdenübersetzung. Im ersten Schritt sollen in einer Art Baukostensystem Videos zu Inhalten entstehen, die viele Teilnehmer nutzen. Kommunen können dann individuelle Änderungen vornehmen. Die Videos werden auf den städtischen Webseiten eingebunden. Langfristig ist als Ziel ausgegeben, einen dynamischen Gebärdensprach-Avatar zu entwickeln, der mittels KI (Künstlicher Intelligenz) jeden Text in Gebärdensprache übersetzt. Die bei dem Auf- und Ausbau des Baukastens gesammelten Daten lernen die KI für dieses Ziel an.
Friedrichshafen will Barrierefreiheit
Der Avatar für Gehörlose ergänzt nun das schon in großen Teilen barrierefreie Internetangebot der baden-württembergischen 63.000-Einwohner-Stadt am Bodensee. „Barrierefreiheit ist für uns täglich ein Thema, sowohl in der Stadt, also baulich im öffentlichen Bereich, in den Gebäuden, aber eben auch Online, auf unserer städtischen Website“, sagt Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand. „Die städtische Website ist beispielsweise so programmiert und mit Inhalten gefüllt, dass auch Blinde und Menschen mit Sehbeeinträchtigungen diese gut nutzen können.Auch eine zusätzliche Vorlese-Funktion wurde vor einigen Jahren integriert.“

Barrierefreiheit ist für uns täglich ein Thema, sowohl in der Stadt, also baulich im öffentlichen Bereich, in den Gebäuden, aber eben auch Online."
Stadtsprecherin Monika Blank verweist auf die gesetzlichen Vorgaben der EU, wonach staatliche Webseiten für jeden zugänglich gestaltet werden müssen. „Unsere Webseite ist seit 2018 barrierefrei gestaltet und wird entsprechend gepflegt“, sagt sie. „Wir machen das aber nicht nur, weil es Pflicht ist, sondern aus Überzeugung. Denn wir möchten unsere Inhalte möglichst allen Menschen zur Verfügung stellen.“ Mehr Informationen!

