Internationale Zusammenarbeit
Im Tandem für mehr Klimaschutz
Tandem: Was ist das?
Der Austausch zwischen den Kommunen findet auf der Grundlage von drei Säulen statt: Nachhaltigkeit. Gemeinsam und im Austausch miteinander wollen die Tandems die Energiewende voranbringen. Im politischen Bereich arbeiten die Tandems überwiegend mit gewählten Vertreterinnen französischer und deutscher Gebietskörperschaften zusammen. Auf der praktischen Ebene geht es um die Umsetzung gemeinsamer Projekte. TANDEM wird im Rahmen der EUKI (Europäische Klimaschutzinitiative) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der ADEME (Agence de l’Environnement et de la Maîtrise de l’Energie) durch die Städtenetzwerke Energy Cities und Klima-Bündnis koordiniert und umgesetzt. Das Klima-Bündis unterstützt die Akteure zudem mit bilingualen Muttersprachlern und Dolmetscherdiensten.
In Worms ist in den vergangenen sieben Jahren viel passiert: Die Klimaschutzmanager stehen in einem regelmäßigen und intensiven Austausch zu den Themen Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, Mobilitätswende und Starkwetter-Ereignisse. Gegenseitige Besuche finden regelmäßig statt, seit 2021 ist auch der Seniorenbeirat mit im Boot. Gemeinsam werden Projekte erarbeitet, konzeptioniert und umgesetzt. Nur eine Aktion unter vielen: die gemeinsame Teilnahme am Projekt "Stadtradeln" 2022.

Ein Spiel mit Nachahmungswert
Besonders erfolgreich lief in den vergangenen Jahren ein Escape-Spiel mit dem Ziel, die Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Das Escape-Spiel wurde auf simultan in französischen und deutschen Gruppen gespielt. Innerhalb einer Stunde musste ein eingesperrter Wissenschaftler "gerettet" werden. Dafür notwendig: Neues Wissen über den Klimawandel. Martin Hassel, Klimaschutzmanager in Worms, lacht: "Tatsächlich kommt man dabei der Lösung des Rätsels nur näher, wenn man sich mit der anderen Gruppe austauscht, die Herangehensweise der anderen Gruppe einbezieht und Perspektivwechsel vornimmt. Ein Projekt, dass es ohne die Zusammenarbeit nicht gegeben hätte, weil eine Werkstudentin aus Metz das Know-how mitbrachte." Nicht nur ein spannendes Projekt, sondern auch ein sehr erfolgreiches, zu dem es schon 80 Anfragen - unter anderem von deutschen Kommunen - gab.
Hitzeinseln: hüben und drüben ein Thema
In diesem Jahr fokussierten sich die Tandem-Akteure auf Hitzeanpassungsmaßnahmen. Martin Hassel erläutert: "Unsere französischen Freunde sind in diesem Bereich tatsächlich schon weiter, weil Hitzesommer dort schon viel länger Thema sind. Deshalb gibt es in Metz schon seit 2003 einen Hitzeaktionsplan und auch schon seit vielen Jahren eine nationale Strategie." Markus Hassel nennt ein Beispiel für den "Profit", den Worms aus der Zusammenarbeit generiert: "Wir hätten als Kommune erst einmal gar nicht gewusst, woher wir die entsprechenden Daten für einen solchen Hitzeaktionsplan hätten nehmen können. Nicht nur in diesem Bereich haben wir einiges dazugelernt." 2021 gab es auf beiden Seiten eine Bürgerbeteiligungsaktion zum Thema "Klimaoasen und Hitzeinseln". Ziel war es, betroffene Ort innerhalb der Städte zu lokalisieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Interessiert an den Tandem-Erfahrungen in Worms? Die Kommune hat kürzlich ein eigenes Video dazu aufgenommen.

