Jugend für Kommune begeistern
Landkreis startet Ausbildungskampagne gegen Nachwuchsmangel
Nachwuchsmangel: Es braucht ein neues Image
Clemens Schumacher ist seit 2016 für die Werbung von Nachwuchs im Landkreis Stade verantwortlich. Schon seit einigen Jahren beobachtet er, dass die Bewerberzahlen sich im Sinkflug befinden. Abgesehen von der Coronazeit, in der ein sicherer Arbeitsplatz bei der öffentlichen Hand auch für junge Menschen plötzlich erstrebenswert schien. Generell aber, sagt er, müsse man in den Kommunen und Landkreises "nehmen, was man kriegen kann." In normalen Zeiten sei Sicherheit aber nicht das entscheidende Argument für junge Menschen. "Wenn die Kommunen und Landkreise dem Nachwuchs eine wirkliche Zukunftsperspektive aufzeigen wollen, dann geht das nur, wenn wir als Arbeitgeber ein anderes, ein besseres Image bekommen", unterstreicht der Ausbildungsbeauftragte. "Daran arbeiten wir auch schon seit einigen Jahren."
Nachwuchskampagne mit vielen Facetten
Obwohl der Landkreis die Kampagne ohne die Hilfe einer professionellen Agentur geplant und umgesetzt hat, kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen: Mit wenigen Klicks erfahren junge Menschen seit Mitte Februar, welche Chancen und welche Vorteile sie in Kommunen und im Landkreis in welchen Bereichen haben: Studienabsolventen etwa als Bauingenieure oder Verwaltungswissenschaftler, Schulabgänger als Straßenwärter, Kfz-Mechatroniker oder Hygienekontrolleure. Studieren und gleichzeitig ausgebildet werden? Auch das ist möglich. Insgesamt sind 20 Berufe im Portfolio. Mit einer E-Mail können Interessierte entsprechende Informationen anfordern. Wie kommt die frische Seite bisher an? "Durchweg positiv", erklärt Clemens Schumacher. "Ähnliche Reaktionen erhoffen wir uns von unserem Kinospot, der Plakataktion und den Zeitungsanzeigen." In der Vorbereitung zudem: ein Messestand, um in der heißen Phase im Herbst auf Ausbildungsmessen und bei Berufsinformationstagen zu punkten.

Nachwuchs: Kommunen und Landkreise in einem Boot
Warum ist der Landkreis als Ganzes aktiv geworden und nicht die einzelnen Kommunen? Clemens Schumacher erläutert: "Kommunen und Landkreis sitzen im selben Boot und haben dasselbe im Angebot: Vielfalt als starker Faktor, eine attraktive Bezahlung, individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten, sinnstiftende Tätigkeiten für die Gemeinschaft sowie die Verbundenheit mit unserer Heimat. Deshalb haben wir uns vorab auch alle zusammengesetzt und herausgearbeitet, womit wir punkten können und was wir gemeinsam haben." Die Anschubfinanzierung von rund 40.000 Euro für die Ideenentwicklung, die Website, das Logo und den Kinospot hat der Landkreis alleine gestemmt. Zukünftig werden die beteiligten Kommunen sich aber zur Hälfte an den weiteren Kosten beteiligen. Clemens Schumacher ist fest davon überzeugt, dass die Kampagne Wirkung zeigen wird: "Weil die Seite eine positive Ausstrahlung hat und wir unsere Stärken sehr offensiv kommunizieren."
"Für mehr Perspektiven - Ausbildung im Landkreis Stade" - Interessenten und potenzielle Nachahmer hier entlang.

