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  3. IT-Support an Schulen - vergeben oder selbst managen?
Tablets im Unterricht benötigen regelmäßigen IT-Support
Tablets und Co. gehören immer häufiger zum Schulalltag - ebenso wie der IT-Support der digitalen Helfer.
© 123rf.com/profile_wavebreakmediamicro

Praxisbeispiel Karlsruhe

IT-Support an Schulen - vergeben oder selbst managen?

von Monique Opetz
Freie Journalistin
12. Oktober 2024
Seit dem Digitalpakt Schule ziehen Smartboards, Tablets und WLAN in mehr und mehr Schulen ein. Damit die neue Technik reibungslos läuft, muss sie regelmäßig gewartet werden. In Karlsruhe lief der IT-Support bis vor kurzem über das Landesmedienzentrum. Nun ist die Förderung ausgelaufen – und die Stadt wägt ab: Soll der Support künftig über einen externen Dienstleister oder stadtintern gelöst werden? Das sind die Vor- und Nachteile.

76 allgemeinbildende Schulen gibt es in Karlsruhe – inklusive Tablet-Klassen und Medienräumen mit Smartboards und PCs. Dazu kommen verschiedene schulinterne Netzwerke. Updates und Co. waren bis zum letzten Jahr Aufgabe des Landesmedienzentrums. Seitdem die Fördermittel für die Gruppe „Technischer Support für Karlsruher Schulen TeSKA“ eingestellt wurden, kümmert sich vorerst ein externer Dienstleister um den IT-Support der Schulen. Ob das zukünftig so bleiben soll oder ob eine stadtinterne Lösung günstiger und effizienter ist – damit beschäftigen sich der Schulbereit des Gemeinderates und die IT-Abteilung der Stadt. Gemeinsam mit einem IT-Beratungsunternehmen haben sie die Vor- und Nachteile analysiert.

Netzwerke organisieren, Server zentralisieren

Doch um was geht es konkret? Der benötigte IT-Support an den Schulen sei „ziemlich heterogen“ berichtet Markus Losert, Direktor des Amts für Informationstechnik und Digitalisierung in Karlsruhe. Sein Amt kümmert sich beispielsweise seit einiger Zeit um das Schulverwaltungsnetz. Darin sind Rektoren, die Sekretariate oder die Hausmeister organisiert. Diese dezentrale IT-Verwaltung in den Schulen treibt sein Team um: „Jede Schule hatte ihren eigenen Server. Das war der schlechten Netzanbindung geschuldet." Innerhalb der vergangenen vier Jahre erhielten die Schulen einen Glasfaseranschluss. „Dadurch kann man nun Server zentralisieren und den Betrieb effizienter gestalten.“ Dezentrale Server seien schlechter zu administrieren – und weit entfernt von einem modernen IT-Betrieb.

IT Chef Markus Losert
Markus Losert, Direktor des Amts für Informationstechnologie und Digitalisierung

Dazu kommt das pädagogische Netzwerk, das die Lehrkräfte nutzen, um den digitalen Unterricht zu gestalten. Bisher lag es in den Händen des Landesmedienzentrums. Wird es künftig ebenfalls vom Amt für IT und Digitalisierung betreut?

Um diese Frage einzuordnen, führte das Beratungsunternehmen Interviews mit den betroffenen Dienststellen, dem Schul- und Sportamt und dem Amt für Informationstechnik und Digitalisierung. Das Ergebnis war ein Empfehlungsschreiben, das mit allen Beteiligten gemeinsam besprochen wurde. „Das war ein richtig guter Prozess“, erinnert sich Losert.

Vor- und Nachteile abwägen

Am Ende überwiegen die Argumente für die stadtinterne Betreuung. „Wenn man dieses Thema an einen Externen vergibt, besteht die Gefahr, dass das System lediglich verwaltet und nicht optimiert wird“, gibt der Amtschef zu bedenken. Den Grundstein für die eigene Betreuung hat Losert und sein Team mit dem zentralisierten Serverbetrieb gelegt: Sind erstmal sämtliche Schulserver zentral in sicheren Rechenzentren und nicht mehr in den Abstellkammern der einzelnen Schulen organisiert, ist die Betreuung erheblich einfacher. Für die städtische Verwaltung hat das bereits funktioniert, berichtet der Leiter der IT und ergänzt: „Solch einen modernen IT-Betrieb streben wir jetzt auch für die Schulen an.“

Der Nachteil: Dafür müssen neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eingestellt werden. Personal, das Losert im Moment noch nicht hat. Ein externer Dienstleister kann hingegen Skaleneffekte abrufen und möglicherweise mit weniger Leuten auskommen. In dem Empfehlungsschreiben ist von 20 zusätzlichen Mitarbeitenden die Rede. Wobei der IT-Chef einräumt, dass die Anzahl davon abhängt, welche Aufgaben die IT-Betreuung am Ende tatsächlich übernimmt. Zählt die Beschaffung der Hard- und Software dazu? Bleibt es ein reiner IT-Support? Wer kümmert sich um die Anliegen der Lehrer und Lehrerinnen?

Herausforderung: Fachkräfte für IT-Support finden

Der Betrag, der momentan an den externen Dienstleister fließt, stünde in ähnlichem Umfang der stadtinternen IT-Betreuung zur Verfügung, so Losert. Seine Vision ist eine gemischte Betreuung: „Für das Anforderungsmanagement würden wir gerne wieder auf das Landesmedienzentrum zurückgreifen.“ Das heißt: Alles, was mit den Anliegen der Lehrer zu tun hat, etwa welche Hard- und Software pädagogisch sinnvoll ist, wäre ausgelagert. Die IT-Services würde das IT-Amt übernehmen. 

Am Ende hängt es - wie so oft - vom Personal ab. Wie viele neue Teammitglieder bewilligt werden, wird in einer Schulbeiratssitzung im Herbst oder Frühjahr beschlossen. Dann wird das Empfehlungsschreiben der Beratungsfirma abschließend besprochen. „Mein Gefühl ist, dass wir die Aufgaben erhalten werden“, sagt der Amtsleiter. „Ob wir die Stellen bekommen, die wir gerne hätten – da bin ich noch skeptisch.“ Die Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma jedenfalls war sinnvoll, findet Losert. „Es ist gut, wenn man sich eine externe Sicht ins Haus holt.“

Wie kann Schul-IT professionell aufgebaut und implementiert werden? Hier finden Sie die Studie zur Stärkung der Kommunen beim digitalen Umbau der Schulen:

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