Mobilität
Autonom unterwegs in Hessens Kommunen
Autonomes Fahren: Es braucht Daten, Daten, Daten!
Bereits seit Juni 2024 gehe es darum, sagt Thorsten Möginger, Projektleiter für Autonomes Fahren beim RMV, die Technik, die Sensorik und die Rechner zu erproben und Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln. Die Technik, erklärt der Fachmann, funktioniere bereits gut, nur selten müsse der Fahrer noch händisch eingreifen. "Geplant ist jetzt, das Projekt in Darmstadt einzuführen, weil mit teilweise dreispurigen Straßen und großen Kreuzungen die Herausforderungen noch einmal andere sind." Es brauche besondere Signalanlagen und schnelle Rechner, die geeignet sind, alle ankommenden Informationen entsprechend zügig zu verarbeiten. Die Software der Fahrzeuge müsse auf die komplexeren Verkehrssituationen in Großstädten auch entsprechend reagieren können und deshalb gelte es, möglichst viele "Erfahrungen" digital in die Software einzuspeisen. Dafür braucht es vor allem eines: Daten, Daten, Daten. Von den Anbietern in den USA, die bereits 1 Million bezahlter autonomer Fahrten verbuchen können, sei man hier noch weit entfernt.
Wie kommt das autonome Fahren in der Bevölkerung an?
Neue Projekte wie dieses lassen sich natürlich nur realisieren, wenn man die Menschen frühzeitig mitnimmt. Thomas Möginger bilanziert: Die Annahme des Pilotprojektes, seit Mai 2025 mit Fahrgastbetrieb - sei ambivalent. "Da gibt es die eher technikaffinen Menschen, die begeistert sind, an einem solchen Projekt teilhaben zu können. Eher skeptische Geister sagen aber auch: in ein autonom gesteuertes Fahrzeug würde ich nie einsteigen." Immerhin 1.500 Registrierungen gibt es immerhin schon für das von Mittwoch bis Freitag zwischen 9.30 Uhr und 15.30 nutzbare Fahrangebot.

Autonomes Fahren: Zusammen mit On-Demand-Angeboten ist das die Zukunft
Autonomes Fahren wird in Zukunft - gerade auf dem Land - immer wichtiger werden. Stichworte: hohe Kosteneffizienz, mehr Mobilität zum gleichen Preis und weniger Personaleinsatz. Wenn ein solches Angebot flächendeckend realisiert werden soll, dann braucht es allerdings auch bei den Herstellern neue Geschäftsmodelle, die erst noch entwickelt werden müssen. "Für kleinere Kommunen macht es natürlich wenig Sinn, jeweils eigene Strukturen für ein solches Angebot aufzubauen. Wenn autonomes Fahren sich durchsetzen soll, dann braucht es dafür effiziente und möglichst breit angelegte Strukturen", unterstreicht Thorsten Möginger. Außerdem brauche es ein hohes Maß an Expertise, ein Netzwerk, in dem alle Teile gut ineinandergreifen, zentrale Leitstellen, mit den On-demand-Angeboten verbundene Angebote sowie gut ausgebildetes Personal. "Wir im Rhein-Main-Verbund haben jedenfalls eine klare Vision: Bis 2035 flächendeckende On-Demand-Verkehre und autonomes Fahren." Und dann fügt er an: "Wir lieben ambitionierte Ziele."



