Digitalisierung
Ohne gute Daten in Kommunen keine gute KI
KI in Kommunen: Datenaustausch eher zufällig
Der Großteil der Kommunen hingegen hat bislang keinen Überblick über Vielfalt, Aktualität, Standardisierungsgrad und Qualität der eigenen Datenbestände und nutzt diese dementsprechend auch nicht systematisch zu politischen und administrativen Steuerungs- und Planungszwecken. Es gibt bisher nur in wenigen Einzelfällen strategische Überlegungen zu Governance-Modellen, Standardisierungsvorgaben oder ethische Leitlinien, die eine datenbasierte Verwaltungskultur fördern würden. Daran haben auch eine novellierte Public-Sector-Information-Richtlinie und die neue KI-Verordnung der Europäischen Union wenig geändert. Die Realität sieht vielmehr so aus, dass mangels transparenter Datenpolitik und Vernetzung häufig in verschiedenen Ämtern dieselben Daten redundant gepflegt werden. Ein ämterübergreifender Datenaustausch findet eher zufällig als systematisch statt und fehlende Standardisierung verhindert oftmals eine über den konkreten Anwendungsfall hinausgehende Nutzung von Daten.
Hemmschuh im verantwortungsvollen Umgang mit KI
Dieser Zustand ist nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht kaum vertretbar, er verhindert auch einen nutzbringenden Einsatz von KI in der Kommune und wird zunehmend zum Hemmschuh bei der Einhaltung gesetzlicher Verpflichtungen zum verantwortungsvollen Umgang mit KI. Es liegt also im eigenen Interesse der Städte und Gemeinden sich mit dem hausinternen Datenmanagement zu beschäftigen.
Die eigenen Daten sollten weniger singulär und beschränkt auf eng abgegrenzte Verwaltungsaufgaben, aber dafür integriert, vernetzt und zur übergreifenden Planung und Steuerung genutzt werden. KI in Verbindung mit guten Daten, die dies ermöglichen, kann zu einem zielgerichteteren Einsatz von Ressourcen und nachhaltigeren, weil auf stärker belastbare Prognosen gestützte, Investitionen beitragen. Diese Potenziale sollten im Sinne des Gemeinwohls besser genutzt werden.


