
Weil Freiwillige fehlen
Wieder droht einer Kommune die Pflichtfeuerwehr
Schon lange fehlen freiwillige aktive Feuerwehrleute auf der Nordseeinsel Wangerooge. Derzeit hat die Feuerwehr 20 Aktive, doch einige von ihnen werden Anfang nächsten Jahres die Insel verlassen. Im nächsten Jahr könnte die Zahl der Kameraden dann auf 16 zurückgehen. Laut Feuerwehrbedarfsplan braucht die Kommune eigentlich eine Mindestbesetzung von 26 aktiven freiwilligen Feuerwehrleuten. Auf Unterstützung vom Festland zu setzen, kann im Ernstfall deutliche zeitliche Verzögerungen bedeuten. Deshalb haben die elf Gemeinderatsmitglieder nun über eine neue Satzung abgestimmt.
Im ersten Paragrafen der Vorlage zur „Einrichtung einer Pflichtfeuerwehr“ heißt es, „In der Gemeinde Nordseeheilbad Wangerooge wird eine Pflichtfeuerwehr [...] eingerichtet, wenn eine Freiwillige Feuerwehr nicht zustande kommt oder eine bestehende Feuerwehr aufgelöst wird.“ Laut dem Niedersächsischen Brandschutzgesetz können Bürger zum Feuerwehrdienst herangezogen werden, wenn dafür dauerhaft zu wenige Freiwillige in einer Gemeinde verfügbar sind. Ziel der Gemeinde bleibt es neue Freiwillige zu finden, doch geht es so weiter, ist eine Pflichtfeuerwehr im nächsten Jahr kaum vermeidbar. Ende Januar wird die Kommunalpolitik mit den Feuerwehrleuten gemeinsam entscheiden, ob es zu Verpflichtungen kommen muss.
Auch Spiekeroog stand kurz vor Pflichtfeuerwehr
Bevor der Gemeinderat nun diesen Schritt gegangen ist, hatte sich Bürgermeister Marcel Fangrohr darum bemüht mehr Fewillige zu gewinnen. 240 der 1.300 Einwohner hatte er persönlich angeschrieben und gebeten sich in der Feuerwehr zu engagieren. So hatten sich allerdings nur drei neue Mitglieder finden lassen. Auch auf der Nachbarinsel Spiekeroog hat man Probleme mit der Mitgliedergewinnung. Auch hier wurde schon einmal eine Pflichtfeuerwehr besprochen. Bisher kommt die Inselkommune jedoch noch mit den Freiwilligen aus. Derzeit hat Spiekeroog 46 aktive Feuerwehrleute.