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  3. Streetworker für die Gesundheit der Bürger
Gesundheitspunkt Eröffnung
Bei der Eröffnung: Einer von zwei Gesundheitspunkten in Bremen
© LVG & AFS Nds. HB

Gesundheitsvorsorge

Streetworker für die Gesundheit der Bürger

von Dorothea Walchshäusl
Reporterin | KOMMUNAL
28. November 2023
Gesundheitsfachkräfte als Streetworker unterwegs: Wie damit die Menschen niedrigschwellig erreicht werden, zeigt unser Beispiel aus Bremen.

Wie kann gewährleistet werden, dass wichtige Informationen rund um die Gesundheit bei der Breite der Bürger ankommt? Das war die Ausgangsfrage, aus der heraus in Bremen und Bremerhaven während der Corona-Pandemie ein spannendes Projekt erwachsen ist. Bereits seit drei Jahren sind Gesundheitsfachkräfte in den Quartieren unterwegs, nun wurden zudem zwei sogenannte „Gesundheitspunkte“ errichtet als niedrigschwellige Anlaufstellen für die Bürger.

Sorge um Gesundheit als Auslöser

Auslöser für den Start des Projekts der Gesundheitsfachkräfte im Quartier war die Corona-Pandemie. Damals wurde die Verteilung der Inzidenzen auf Stadtteilebene ausgewertet – mit deutlichem Ergebnis. So gab es besonders in den sozio-ökonomisch schwächeren Stadtteilen besonders hohe Inzidenzen, die deutlich abwichen von der Lage in anderen Quartieren. „Wir haben uns damals gefragt, woran das liegt und erkannt, dass es offenbar ein enormes Informations-Defizit gibt in diesen Gebieten und die verschiedenen Daten und Infos nicht bei den dort wohnenden Bürgern ankommen“, erzählt Nicole Tempel, angestellt bei der Landesvereinigung für Gesundheit Bremen e.V. und Koordinatorin des Projekts.

Gesundheitsfachkräfte als Kommunikatoren

Angesichts der dramatischen pandemischen Situation war die Stadt auf der Suche nach besonderen Wegen, um die Bürger besser zu erreichen. „Wie können wir die Gesundheitskompetenz dieser Bürger stärken und welche anderen Wege gibt es, um die wichtigen Informationen zu ihnen zu bringen?“ – das seien laut Tempel die drängenden Fragen gewesen. Darauf erwuchs die Idee, Gesundheitsfachkräfte in die Quartiere zu entsenden, die als persönliche Ansprechpartner, Vertrauenspersonen und Kundige direkt vor Ort sind und mit den Menschen ins Gespräch kommen können.

Corona Infopoint
Impfberatung während der Corona-Zeit

Streetworker für die Gesundheit

Finanziert über die senatorische Behörde für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, wurden schließlich 12 Vollzeitstellen geschaffen, die auf ein vielfältig besetztes Team von Gesundheitsfachkräften verteilt sind, wobei die Fachkräfte in 14 Stadtquartieren unterwegs sind. Die beruflichen Hintergründe der Fachkräfte sind laut Tempel sehr unterschiedlich, wobei etliche eine Qualifizierung im Bereich Public Health erworben haben. Als noch bedeutsamer aber hat sich ein anderer Aspekt herausgestellt: „Das Wichtigste war für uns, dass die Personen eine Verbindung zu den jeweiligen Quartieren haben und vielleicht noch eine besondere Sprachkompetenz“, so Tempel, schließlich stehe der möglichst unkomplizierte Zugang zu den Menschen in den Vierteln im Vordergrund der Arbeit.

Außergewöhnliche Ansätze während der Corona-Zeit

Um die Bürger mit den fehlenden Informationen zu versorgen und möglichst viele von der Wichtigkeit einer Impfung zu überzeugen, haben die Gesundheitsfachkräfte während der Corona-Zeit kreative Wege gewählt. „Sie sind teilweise von Tür zu Tür gelaufen und haben das Gespräch mit den Bewohnern gesucht, sind in jeden Friseur hinein gegangen und haben bei jedem Kiosk Bescheid gegeben, welche Impfmöglichkeiten es gibt“, erzählt Tempel. Darüber hinaus hätten sie von der Moschee bis zur Kita die verschiedenen Institutionen heimgesucht und nicht zuletzt im Innenhof von Wohnblöcken via Megafon die Ankunft des Impfbusses verkündet.

Niedrigschwellige Aufklärungsarbeit mit Erfolg

„Während der Pandemiezeit haben wir durch die Erfolge der Gesundheitsfachkräfte erkannt: niedrigschwellige Aufklärungsarbeit funktioniert“, sagt Tempel. Dabei sei offenbar geworden, wie wichtig es ist, eine einfache Sprache zu sprechen, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und genau hinzuhören, welche Fragen die Menschen beschäftigen und wie andere Kulturen und Familien ticken. Auch als die Pandemie langsam abebbte, war deshalb klar, dass dieser Ansatz fortgeführt werden soll und auf weitere Themen ausgeweitet.

Einsatz bei Kinderfest
Gesundheitsfachkräfte im Einsatz bei einem Kinderfest

Bestens vernetzt im Stadtviertel

Mittlerweile sind die Gesundheitsfachkräfte in Bremen zu allgemeinen Gesundheitsthemen wie Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit oder Kinderentwicklung unterwegs und arbeiten dabei intensiv mit den jeweiligen Einrichtungen vor Ort zusammen, etwa den Mehrgenerationenhäusern, Mütter- oder Kinder- und Jugendzentren. „Viele Stadtteilakteure nutzen die Fachkräfte und rufen an, wenn sie eine Beratung benötigen oder etwa eine Kita den Eltern einen Kurs anbieten möchte zu einem aktuellen Thema“, sagt Tempel. Zudem leiten die Fachkräfte Gesprächsrunden und Kurse oder stehen an Infotischen in Einkaufszentren. „Das Spektrum der Themen ist wahnsinnig breit“, sagt Tempel. Dabei leiste die Gesundheitsfachkraft nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern übernehme darüber hinaus eine wichtige Lotsen-, Mittler- und Beratungs-Funktion in ihrem Stadtteil. „Die Fachkräfte sind extrem gut vernetzt“, sagt Tempel. „Sie versuchen überall anzudocken und sind bekannt in den Stadtteilen“.

Kurs
Vortrag zum Thema Frauengesundheit - auch ein Projekt der Gesundheitsfachkräfte

Projekt weiterführen als Ziel

Um für die aufkommenden Themen gut gewappnet zu sein, werden die Gesundheitsfachkräfte laufend qualifiziert, einmal pro Woche gibt es zudem ein Teamtreffen, bei dem jede Fachkraft von ihren Erfahrungen berichtet. Zunächst war das Projekt nur für ein Jahr von der senatorischen Behörde finanziert, seither wurde es mehrfach verlängert und ist aktuell bis Ende 2024 gesichert, danach ist eine Verstetigung geplant. „Der Ansatz bewährt sich sehr“, sagt Tempel. „Es braucht den direkten menschlichen Kontakt, damit die Menschen sich ernst genommen fühlen“. Dies nehme Unsicherheiten und Ängste und führe letztlich auch zu einer Entlastung des Gesundheitssystems. Schließlich seien durch gestiegene Selbstkompetenz und Prävention deutlich weniger Arztbesuche nötig und könnten viele Fragen im Vorfeld geklärt werden.

Tafel Gesundheitspunkt
Der Gesundheitspunkt soll Antwort auf praktische Fragen bieten

Gesundheitspunkte als nächster Schritt

Nachdem sich die Gesundheitsfachkräfte in Bremen bereits etabliert haben, folgt nun ein weiterer Schritt der Gesundheitsvorsorge in den Stadtteilen. So wurden jüngst zwei Gesundheitspunkte eingeweiht, die ergänzend zum mobilen Einsatz der Fachkräfte als feste Orte dienen sollen, „zu denen die Menschen mit ihren Fragen hinkommen können“, wie Tempel sagt. Dabei seien diese Punkte explizit nicht für den Akutfall gedacht und könnten und sollten auf keinen Fall einen Arzt ersetzen, wie Tempel betont. Vielmehr könnten die Menschen unangemeldet zu den offenen Sprechstunden kommen, in denen dann ganz praktische und allgemeinere Themen behandelt werden können, etwa „Wie messe ich meinen Blutdruck richtig?“, „Was bedeutet der Arztbrief?“, „Wie stelle ich einen Medikamentenplan auf und was gehört in die Hausapotheke?“. Beantwortet werden diese Fragen in jedem Gesundheitspunkt von aktuell einer Fachkraft mit 30 Stunden, die eine berufliche Doppelqualifizierung mitbringt, etwa eine Kinderkrankenschwester mit Public Health Ausbildung ist.

Zusammenarbeit mit Ärzten geplant

Vorerst sind die Gesundheitspunkte nur für ein Jahr finanziert und so sind die Mitarbeiter laut Tempel aktuell damit beschäftigt, die jeweilige Situation vor Ort auszuloten und zu schauen, welchen konkreten Beratungsbedarf es gibt in den jeweiligen Stadtteilen. Außerdem ist ein Austausch mit den Ärzten vor Ort geplant, um hier eine mögliche Zusammenarbeit anzudenken. Was in Bremen funktioniert, ist aus Sicht von Tempel auch in kleineren Kommunen denkbar. „Die kleinräumige Arbeit bewährt sich sehr“, so die Koordinatorin, und die Gesundheitsfachkräfte, ob mobil oder an einem der Gesundheitspunkte im Einsatz, seien wichtigen Vertrauenspersonen und Mittler für die Bürger.

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